von Schönberg (088) Johann, Bischof zu Naumburg

männlich um 1450 - 1517  (~ 67 Jahre)


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  • Name von Schönberg (088) Johann, Bischof zu Naumburg 
    Geboren um 1450 
    Geschlecht männlich 
    Gestorben 26 Sep 1517  Zeitz, Naumburger Dom Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Begraben hinter Marienaltar Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I563  My Genealogy
    Zuletzt bearbeitet am 3 Mrz 2016 

    Vater von Schönberg (069) Heinrich,   geb. vor 1437,   gest. zwischen 3 Mrz 1505 und 3 Okt 1507  (Alter > 68 Jahre) 
    Mutter Pflug (a.d.H. Zschocher) Elisabeth (Ilse),   geb. um 1430,   gest. um 1490  (Alter ~ 60 Jahre) 
    Verheiratet 1478 
    Familien-Kennung F118  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Johann\n\nJohann war ein Sohn des herzoglichen Rats Heinrich von Schönberg auf Stollberg und stammte somit aus der Stollberger Nebenlinie, die zur Hauptlinie Sachsenburg gehörte . Er dürfte um 1450 geboren sein. Mit seinem jüngeren Bruder Georg schrieb er sich im Sommersemester 1476 in die Matrikel der Universität Leipzig ein. Im Sommersemester 1478 legte er die Prüfung als Baccalaureus ab, im Wintersemester 1481 als Magister. Im Sommersemester 1483 war Johann an der Universität Köln eingeschrieben, wo er abermals als Magister genannt wird. \n1480 wurde Johann von Schönberg als Domdechant ins Magdeburger Domkapitel berufen, wo er aber noch im gleichen Jahr von seinem Amt zurücktrat. Wann er ins Meißner Domkapitel aufgenommen wurde, ist nicht bekannt, vermutlich war es vor 1480. 1487 wurde er als Propst von Bautzen eingesetzt, doch hat er diese Dignität nicht lange bekleidet . In einer Urkunde vom 23. März 1489 erscheint Johann von Schönberg als Scholasticus. \nBereits 1483 oder 1484 wurde Johann von seinem Onkel, dem Bischof Dietrich von Naumburg, zum Koadjutor berufen. Damit übte er stellvertretend die Amtsgeschäfte aus. Üblicherweise war mit diesem Amt die Nachfolge verbunden. Nachdem Dietrich (III) am 15. März 1492 verstorben war, übernahm Johann mit päpstlicher Begnadigung das Bistum Naumburg, wogegen das Domkapitel, dessen Wahlrecht übergangen wurde, vergeblich protestierte. Ernst von Sachsen, Erzbischof von Magdeburg, nahm die Bischofsweihe am 13. Mai 1492 in der Stiftskirche Zeit vor. Anwesend waren Kurfürst Friedrich der Weise, dessen Bruder Herzog Johann sowie eine Abordnung der Universität Leipzig. Am 3. Juni 1492 beschwörte der Bischof die Wahlkapitulation, die das Domkapitel erwirkt hatte. In der Abfolge der Naumburger Bischöfe war Johann von Schönberg der dritte, weshalb er als „Johann III.“ gezählt wird.\nJohann war wie sein Onkel Dietrich am Silberbergbau im Erzgebirge beteiligt. Er war Teilhaber der Alten Fundgrube und der Georgszeche in Schneeberg. Der Bergbau warf reiche Erträge ab, weshalb Johann nicht auf die Einkünfte des Hochstifts Naumburg angewiesen war. Zur Verwaltung des Bistums holte Johann mehrere Familienmitglieder heran. Seine Brüder Heinrich und Georg (I) – der letztgenannte war seit 1476 Domherr zu Naumburg – waren bischöfliche Räte, desgleichen Caspar von Schönberg aus der Linie Zschochau. Auch der Ritter Konrad von Metzsch auf Mylau, der Johanns Schwester Barbara zur Frau genommen hatte, wurde zum bischöflichen Rat ernannt. Georg (II) aus der Zschochauer Linie wurde 1493 ins Naumburger Domkapitel aufgenommen.\nMit zunehmenden Altar soll Johanns Verstand zeitweise in Verwirrung geraten sein. 1511 wählte das Naumburger Domkapitel Vinzenz von Schleinitz, den späteren Bischof von Merseburg, zum Koadjutor, doch wurde auf Betreiben der Wettiner der Bischof Philipp von Freising dem Naumburger Bischof gegen dessen anfänglichen Widerstand als künftiger Nachfolger beigeordnet. Johann starb am 26. September 1517 in Zeitz. Begraben wurde er im Naumburger Dom hinter dem Marienaltar. Seine Grabplatte war mit einer Messingtafel gekennzeichnet, die sich seit 1717 an der Südseite des ersten Pfeilers im Mittelschiff befindet . Das Grabdenkmal enthält nur eine kurze Inschrift, die falsche Jahreszahl 1516 und ein Wappen. Das gevierte Wappenschild setzt sich aus dem Wappen des Hochstifts Naumburg und dem Familienwappen der von Schönberg zusammen. 1518 stiftete der Nachfolger, Bischof Philipp von Wittelsbach, ein Jahrgedächtnis im Naumburger Dom. Obwohl Johann bis 1492 dem Meißner Domkapitel angehört hatte, ist von ihm keine geistliche Stiftung für den Meißner Dom bekannt. In den Anniversarienbüchern fehlt sein Name.