Zur Geschichte von Maxen
Karlheinz Blaschke datiert den Ursprung des Waldhufendorts Maxen auf die Zeit der deutschen Ostsiedlung. 1307 war Maxen der Sitz eines ritterlichen Herrengeschlechts, das dann in die Oberlausitz wechselt.
Im 14. Jahrh. war dann die Familie v. Karras als Vasallen der Burggrafen von Dohna in Maxen ansässig. Wolf v. Schönberg war ein Sohn von Antonius (Nr. 99) auf Rothschönberg, des Rates Heinrich des Frommen und Neffe des Kardinals Nikolaus. Wolf war in erster Ehe mit Barbara v. Karras verheiratet und kaufte das Mannlehngut Maxen von seinem Schwiegervater Hanns, dem Landvogt von Pirna. Zu Maxen gehörten der Rittersitz, ein Vorwerk, das Kirch-lehen und das Dorf Maxen sowie die Dörfer Schmorsdorf, Crotta, Mühlbach, Häselich sowie die Hälfte von Cunnersdorf mit den Gerichten über Hals und Hand und allem Zubehör. Kur-fürst Moritz belehnte Wolf damit am 24. Dezember 1548. Das Leibgedinge von jährlich 700 fl. lässt vermuten, dass Barbara ihrem Mann ein ansehnliches Vermögen gebracht hatte. Wolf wurde kurfürstlicher Rat und unterhielt ein Zinnbergwerk auf dem Frauenberg. Nach seinem Sohn Hanns Heinrich folgte der Enkel Hanns Burkhard in Maxen im Jahr 1617. Nach dem Tode seines Vetters Hanns Dietrich im Jahr 1622 wurde er auch mit Rothschönberg und Mylau belehnt. In seiner Jugend war Hanns Burkhard ein berüchtigter und trunksüchtiger Raufbold, für die Zeit des Dreißigjährigen Krieges freilich nicht ungewöhnlich. Zeitweise führte er ein Reiterregiment als Oberstwachtmeister, zog sich aber dann zurück. Klüger scheint er deshalb nicht geworden zu sein. Er wurde des Ehebruchs und der Zauberei beschuldigt und deshalb in Ketten gelegt und sollte durch das Schwert hingerichtet werden. Der Kurfürst wandelte die Todesstrafe dann in eine Geldstrafe von 6.000 Talern um. Die Haft und wohl auch die Liebe seiner Frau scheinen ihn geändert zu haben. Er sollen seinen Untertanen ein echter und fürsorgender Friedensfürst gewesen sein, obwohl auch er durch den Krieg schwer gelitten hatte. Die Schweden hatten Rothschönberg zerstört und Wilsdruff, Grumbach und alle seine Dörfer niedergebrannt.
Hanns Burkhard musste Maxen mit Zubehör – ausgenommen Cunnersdorf – am 3. Februar 1623 verkaufen, und zwar an den Oberhauptmann der Erzgebirge Caspar Rudolph auf Wils-druff, seinen Vetter vom Reinsberger Hauptzweig, für 50.000 Gulden. Mylau freilich ging der Familie 1636 verloren.
Mit Schulden hoch belastet ging Maxen nach dem Tod Caspar Rudolfs auf dessen Bruder Hanns Heinrich und dann auf dessen jüngeren Sohn Hans Uz über.
Dieser Hans Uz ist der Begründer der Maxen – Purschensteiner Hauptlinie, die erst nach dem II. Weltkrieg mit den letzten Besitzern von Purschenstein und Reichstädt und deren Bruder Horst im Mannesstamm ausstarb.
Das Rittergut Maxen, das in den Zeiten der Familie v. Schönberg sowohl im Siebenjährigen Krieg mit dem Finckenfang als auch und in den Zeiten Napoleons durch die von Karl Friedrich Ehrenreich gepflanzten Friedenslinden ein geschichtsmächtiger Ort war, musste (1820) verkauft werden. Die Familie Serre verlieh ihm weiteren, kulturellen Glanz, der heute mehr denn je strahlt.
Sichtbares Zeichen der Jahrhunderte währenden Verbundenheit der Familie v. Schönberg mit Maxen ist noch heute das Eingangsportal zum Maxener Kirchvorplatz. Es trägt wieder das frisch restaurierte Wappen der Familie: den rot-grünen Löwen auf goldenem Grund. Die Epitaphe der Familie wurden 1877 im Kreuzgang des Freiberger Doms aufgestellt.