von Schönberg (128) Georg

männlich 1524 - 1588  (~ 67 Jahre)


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Generation: 1

  1. 1.  von Schönberg (128) Georg wurde geboren zwischen 1521 und 1524 (Sohn von von Schönberg (094) Wolfgang Georg und von Haugwitz Margarethe); gestorben am 15 Feb 1588 in Sachsenburg; wurde beigesetzt in Limbach.

    Familie/Ehepartner: von Einsiedel Katharina. Katharina gestorben am 21 Jan 1570 in Limbach. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Schönberg (179) Wolf Abraham wurde geboren am 3 Apr 1551; gestorben am 19 Dez 1592 in Limbach.
    2. von Schönberg (180) Georg, a. Limbach b. Chemnitz, wurde geboren am 13 Okt 1554 in Limbach b. Chemnitz; gestorben am 28 Mrz 1614 in Niederfrohna; wurde beigesetzt in Kirche Niederfrohna.
    3. von Schönberg (181) Kaspar wurde geboren am 20 Sep 1560; gestorben am 21 Sep 1601 in Limbach; wurde beigesetzt am 5 Okt 1601 in Limbach.
    4. von Schönberg Elisabeth wurde geboren am 11 Mai 1564 in Limbach; gestorben am 7 Mai 1582 in Limbach.
    5. von Schönberg (182) Hans Dietrich wurde geboren am 27 Dez 1566 in Limbach; gestorben am 23 Okt 1616.

    Familie/Ehepartner: von Ende (Rochsburg) Rahel. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. von Schönberg (183) Heinrich wurde geboren am 16 Mrz 1572 in Limbach; gestorben am 11 Okt 1621 in Freiberg; wurde beigesetzt in Freiberg Dom.
    2. von Schönberg Anna wurde geboren am 14 Aug 1573.
    3. von Schönberg (184) Christoph wurde geboren am 22 Aug 1576 in Limbach.
    4. von Schönberg Margaretha wurde geboren am 24 Feb 1578 in Limbach.

Generation: 2

  1. 2.  von Schönberg (094) Wolfgang Georg wurde geboren nach 1467 (Sohn von von Schönberg (071) Kaspar, Ritter und von Maltitz Barbara); gestorben am 26 Jan 1546 in Dresden.

    Notizen:

    Der Neuaorgaer Zweig des Saehsenburger Hauses bis zum Ende des dreissigjährigen Krieges.\n\n\nWolf (Wolfgang) von Schonberg (51) war der zweite Sohn des Ritters Caspar Von Schonberg auf Sachsenburg. Am 7. Jan. 1492 empfing er mit seinen beiden Brüdern die Gesammtlehen über die oben genau verzeichneten Saehsenburger Güter vom Herzog Georg in Vollmacht seines Vaters Albreçht.l Diese Güter wurden anfänglich gemeinsam verwaltet, daher stellten die drei Brüder auch den Begabungsbrief für ihre Schwester an das Jungfrauenkloster in Freiberg auf das Dorf Reichenbach gemeinschaftlich den 11. April 1498 aus.2 Später wurde der Schönauer Theil der Güter an den älteren Bruder Hans abgetreten, aber Wolf und Caspar verwalteten die Saehsenburger Besitzungen noch längere Zeit gemeinsam. So stellten sie Beide am 25. April 1502 den Schuhmachern zu Frankenberg einen Innungsbrief aus,3 und als ihnen der Rath daselbst das Ungeld auf 10 Jahre bewilligte, verliehen sie ihm den Wcinschank nebst andern Gerechtigkeiten 1513. Erst im Jahre 1535 sollen sie die Theilung ihrer Güter ausgeführt haben, auch waren gewisse Lehnstücke noch im Jahre 1519 im gemeinsamen Besitze der drei Brüder, denn am 9. Febr. dieses Jahres gaben sie ihre Einwilligung, dass die Stadt Haynichen 18 RhH. Zins für 300 Rhfl. Hauptsumme an die Stiftskirche in Freiberg verkaufte.5 Die beiden jüngeren Brüder vertauschten auch den 21. Novbr. 1527 mit Genehmigung des Herzogs Georg die Fischereigerechtigkeit in der Zschopau von der alten Brücke in Mittweida bis nach Dreiwerden und darüber hinauf bis zum grossen Steine, sowie die obere und niedere Gerichtsbarkeit auf beiden Ufern, gegen einige Wiesen.6 Bei der Vermählung des Herzogs Heinrich 1512 war Wolf unter dem Gefolge der Herzogs Georg in Freiberg anwesend und nahm an den Kampfspielen Theil, welche damals gehalten wurden.* Im Jahre 1530 finden wir Wolf Von Sciionberg als Amtmann zu Meissen. Er verglich nämlich mit den herzöglichen Räthen, Georg von Carlowitz, Amtmann in Radeberg, und Dr. Ludwig Fachs, den Pfarrer zu Rosswein mit dem Rathe daselbst bezüglich des Bierschenkens. Sie hatten dazu vom Herzog Friedrich, im Namen seines Vaters, des Herzogs Georg, Auftrag empfangen.7 Als Amtmann zu Meissen befand er sich auch am 17. Juli 1531 zu Grimma, um im Namen des Herzogs Georg den sogenannten Machtspruch daselbst zu vollziehen.8 Er besass überhaupt das Vertrauen seines Landesherrn und weil er im Bergwesen sehr erfahren war, so zog ihn Herzog Georg zur Abnahme der Bergrechnungen in Freiberg Viti 1532 und 1534 zu. Auch unter der Regierung des Herzogs Moritz bat er Convers. Pauli 1542 daselbst mit bei der Legung der Bergrechnung gesessen.9 Er befand sich mit unter den Räthen des Herzogs Georg, welche 1536 zu Leipzig einen Vergleich in den Glaubensstreitigkeiten desselben mit seinem Vetter, dem Churfürsten Johann Friedrich, zu vermitteln suchten. Georg hatte nämlich die Herren von Hopfgarten zu Mülverstädt, welche den lutherischen Glauben angenommen hatten, schon 1532 zur Auswanderung und zum Verkaufe ihrer Güter zwingen wollen. Diese hatten sich, als dieser strenge Befehl nach längerer Verzögerung ausgeführt werden sollte, mit der Bitte um hülfreiche Verwendung an den Churfürsten gewendet. Als der Herzog gegen andre lutherisch gesinnte Edelleute seines Landes, namentlich gegen Anton Von Schonberg, noch strenger verfuhr und diesem sogar die erlangte Kaufsumme für die bereits aufgegebenen Güter vorenthalten wollte, auch die Verwendung Johann Friedrichs nicht beachtete, so gebot der Churfürst ebenfalls seinen katholischen Edelleuten, Georg von Harroszu Osmannstädt, Georg Vitzthum in Eckstädt und Johann von Reinsberg, ihre Güter zu verkaufen und sein Land zu meiden. Bei der grossen Erbitterung der fürstlichen Vettern war die Vermittelung ihrer Räthe lange fruchtlos, bis es den 5. Juni dem Landgrafen gelang, seinen Schwiegervater, welcher sich nach Weissenfels begab, und den Churfürsten, der in Naumburg vei weilte, dahin zu vergleichen, dass die Edelleute, welche den Glauben ihres Landesfürsten nicht theilten, zwar ihre Güter behalten sollten, ihre Glaubensübungen aber hier nicht öffentlich halten dürften, sondern hierzu sich ausser Lands begeben müssten.\nDurch Begnadigung des Herzogs Georg erlangte Wolf Von SchonBerg schon im Jahre 1526 die Anwartschaft auf die Güter der Herren von Meckau zu Limbach und Wolperndorf, auch hatte ihm auf Verwendung des Herzogs der Abt Hilarius zu Chemnitz den Anfall der Meckauschen Dörfer Grüna und Beichenbrand zugesichert. Als nun 1538 Diez von Meckau verstarb und seine Verwandten, welche noch lange in Böhmen und Oestreich angesessen waren, keine Lehnsfolge hatten, so erhielt Wolf jene Güter. Auch Wolperndorf in der Altenburger Pflege verlieb ihm der Churfürst, jedoch nur unter der Bedingung, dass er es daselbst in Glaubenssachen den Ordnungen des Landesherrn gemäss halten hesse. Wolf hat sich auch, aber erst nach dem Tode des Herzogs Georg 1539, öffentlich zu dem lutherischen Glauben bekannt.\n\nEr war mit Margaretha von Haugwitz aus dem Hause Cleeberg vermählt gewesen und hinterliess drei Söhne: Hans, Wolf und Georg. Er verstarb zu Dresden den 26. Januar 1546 und ruht daselbst hinter dem Altar der alten Frauenkirche, wo ihm ein steinernes Denkmal aufgerichtet worden ist. \n\nNach dem Tode Wolfs trennte sich die Neusorgaer Linie in zwei besondre Zweige. Von seinem zweiten Sohne Wolf, welcher Neusorge erbte, stammte die Neusorgaer Nebenlinie ab, sein jüngerer Sohn Georg erhielt Limbach mit Ober-, Mittel- und Niederfrohna und stiftete den Limbacher Seitenzweig.

    Wolfgang heiratete von Haugwitz Margarethe in 1523. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 3.  von Haugwitz Margarethe (Tochter von von Haugwitz (a. Kleeberg) Georg und Pflug (adH Knauthain) Christina).
    Kinder:
    1. von Schönberg (126) Hans gestorben in 1547 in gefallen ​Schmalkaldischer Krieg.
    2. von Schönberg (127) Wolf wurde geboren in 1518 in Schneeberg; gestorben am 29 Jan 1584 in Frankenberg.
    3. von Schönberg Katharina wurde geboren um 1520; gestorben am 25 Mrz 1572 in Limbach (unverheiratet).
    4. 1. von Schönberg (128) Georg wurde geboren zwischen 1521 und 1524; gestorben am 15 Feb 1588 in Sachsenburg; wurde beigesetzt in Limbach.


Generation: 3

  1. 4.  von Schönberg (071) Kaspar, Ritter wurde geboren in vor 1440 (Sohn von von Schönberg (053) Hans und von Hirschfeld Anna (Jutta)); gestorben am 1 Nov 1489 in Zwickau begr. Altzella; wurde beigesetzt in Altzella.

    Notizen:

    Das Todesjahr Caspar's Von Schonberg ist nicht bekannt, wahrscheinlich starb er 1491, denn in dem Lehnbriefe vom 7. Januar 1492 wird er als verstorben bezeichnet und sein Lehnbesitz seinen drei Söhnen gemeinschaftlich übergeben. Demnach ist Bahn im Irrthume, wenn er den Tod desselben in das Jahr 1496 versetzt.61 Nicht minder übel berichtet ist er über Caspar's Familienverhältnisse, weil er hier dem unzuverlässigen König folgt,62 welcher jenem drei Frauen, Margaretha von Bünau, Barbara von Maltitz und Justina von Ende, zuschreibt. Urkundlich kennen wir nur Barbara von Maltitz, welche von 1466 bis 1488 erwähnt wird. Unwahrscheinlich ist es, dass er nach dieser Zeit, wenn überhaupt seine Gattin vor ihm verstarb,_was desshalb anzunehmen isj;, weil auf das Leibgedinge derselben im Lehnbriefe vom 7. Januar 1492 keine Rücksicht genommen ist, sich im hohen Lebensalter wieder vermählt haben sollte. Ferner ist es sicher beglaubigt, dass Elisabeth Barbara's Tochter war, während König sie als Kind der Margaretha bezeichnet. Die Namen der drei Söhne Caspar's, Hans, Wolf und Caspar, sind richtig angegeben, nur in der falschen Reihenfolge, Caspar als zweiter und Wolf als jüngster. Fügen wir hinzu, dass die später anzuführende Tochter Caspar's, Brigitta, von König gar nicht erwähnt wird, so werden wir auch wohl die Namen der übrigen 4 Töchter mit ihren Ehegatten, welche er anführt, nicht für sicher halten, da dieses eine Beispiel statt vieler anderer beweist, wie wenig man, besonders in der ältesten Zeit, jenem Schriftsteller vertrauen kann. Den Ort, wo der Ritter Caspar seine Ruhestätte gefunden hat, kennen wir nicht, vermuthlich ist er in Altzella begraben, wo sicher sein gleichnamiger Sohn beigesetzt worden ist. Der Gesammtlehnbrief, welchen der Herzog Georg in Vollmacht seines Vaters am 7. Januar 1492 zu Leipzig den drei Söh??? des Ritters Caspar, nämlich Hans, Wolfgang und Caspar Von Schonberg, ausstellte, beweist, dass unmittelbar nach dem Tode ihres Vaters eine Vertheilung der Güter noch nicht erfolgt war.es Seit dem Jahre 1482 waren wesentliche Veränderungen im Besitzstande nicht eingetreten, die Jagd und Wildbahn war nicht genauer, sondern bloss in dem Umfange bezeichnet, in welchem sie. ihr Vater und dessen Vorfahren bisher gebraucht hätten. Als nächster Erbe war Heinrich Von SchonBerg auf Stollberg aufgeführt, nach ihm die übrigen ungenannten Lehnsvettern nach der gesetzlichen Folge.

    Der Ritter Caspar Von Schonberg wurde bald nach dem Tode des Churfürsten Friedrich von dessen Söhnen, dem Churfürsten Ernst und dem Herzoge Albrecht, als geheimer Rath angestellt und kommt seit dem Jahre 1465 in vielen wichtigen Verhandlungen als Rechtsbeistand, Botschafter und Zeuge derselben vor. So nahm er die erste Stelle unter den Räthen ein, als die Fürsten am 4. Juni 146ü zu Meissen in einer Irrung zwischen Georg, Burggrafen zu Leisnig, Herrn zu Penig, und dem Abt und Archidiaconus Caspar in Chemnitz über den Kauf von Gotfristorf zu Gunsten des ersteren, welcher dieses Dorf von der Abtei rechtlich erworben hatte, eine Entscheidung fällten.19 Dass er sich damals gewöhnlich am Hofe der Fürsten aufhielt, bezeugen die zahlreichen Lehnsverhaudlungen, welchen er beiwohnte. So wurde er mit seinem Vetter, dem Ritter Dietkich Von Schonberg, am 16. December 1467 Vormund der Frau Anna, des edeln Herrn Albrecht's, Birken von der Duba, Herrn zu Mühlberg, Ehegattin, als diese die Kemnate und die Hälfte der Stadt Mühlberg mit Nutzungen und Zugehörungen als Leibgedinge von den Fürsten empfing.20 Am 4. Juni 1469 erschien er als Zeuge bei der Belehnung des Hans Rulike mit Gränitz, zu welchem neben .andern Gütern auch die Gerichte in Langenau gehörten,21 und befand sich den 4. Januar 1470 im Gefolge der fürstlichen Brüder, als diese zu Dresden bekannten, die stiftmeissnischen Lehen vom Bischof Dietrich in Empfang genommen zu haben.22\n\nSeit dem Jahre 1469 wird der Ritter Caspar Von Schonberg bei öffentlichen Verhandlungen als Land voigt zu Meissen aufgeführt, wie auch die Bestallungsbriefe des Dresdner Hauptstaatsarchivs von 1469, 1473, 1474, 1476 und 1477 bezeugen

    Der Sachsenburger Zweig II der älteren Schönberg'achen Linie bis zu seiner Trennung in mehrere Seitenzweige.\n\nCaspar von Schonberg (36),\n\nder jüngste Sohn des churfürstlichen Hofmeisters Hans von Schönberg, erscheint schon im Jahre 1448 ebenfalls als Hofmeister.1 Da der Vater desselben nach dieser Zeit nicht mehr erwähnt wird, so nehmen wir an, dass er damals bereits verstorben war; denn das Fürstenhaus Wettin pflegte die Verdienste seiner (jetreuen im Tode dadurch zu ehren, dass es die Hofämter derselben auf einen ihrer Söhne übertrug. Am 15. April 1449 stellte der Churfürst Friedrich der Sanftmüthige einen Gesammtlehnbrief über die von den Gliedern der älteren Linie Schönberg gemeinsam besessenen Güter aus, in welchem ausdrücklich erwähnt wird, dass der Antheil des verstorbenen Ritters Hans auf seine beiden Iehnsf ähigen Söhne Heinrich und Caspar übergegangen sei.2 Diese Güter wurden am 25. Januar 1454 in zwei Theile gesondert, in den Schönberg-Reinsbergschen Antheil, welchen der Bischof Caspar mit seinem jüngeren Bruder Nicol gemeinsam übernahm, und in den Saehsenburger Theil, welcher dem Meissner Dompropst Dietrich mit seinen beiden Neffen, Heinrich und Caspar, zufiel.3 Dieser letztere Antheil bestand vorzugsweise in den Gütern, welche schon der altsachsenburger Zweig der jüngeren Linie erworben und der Lehnsverbrüderung von 1422 gemäss ihren Vettern zu Schönberg und Reinsberg vererbt hatte, namentlich in Sachsenburg mit Frankenberg und mit den Zinsgütern in der Umgebung von Zschochau und Mittweida, welche bei der Vertheilung der vormaligen Gesammtlehen an den Saehsenburger Zweig der jüngeren Linie gefallen waren.4 Ob der Hof Neukirchen mit Zubehör ein altes Besitzthum der älteren oder der jüngeren Linie gewesen sei, ist nicht mehr nachzuweisen, wohl aber wissen wir, dass das Dorf und Vorwerk Limbach bei Wilsdruf 1445 und 1458 und die Stadt Haiiiichen mit dem halben Walde 1446 von der älteren Linie angekauft worden ist.5 Wingendorf (damals Wenigendorf) wird zuerst in dem Erbtheilungsbriefe vom 25. Januar 1454 als Schönbergsches Besitzthum erwähnt und kann nur kurz zuvor erworben worden sein, denn am 27. August 1451 hatte der Churfürst Friedrich der Frau Margaretha, Mulich's von Karlowitz, Voigt's zu Burgau Ehegattin, den Hof, das Vorwerk und Dorf Wenigendorf zum Leibgedinge gereicht,6 Vor dem Jahre 1454 hat die ältere Linie noch das Dorf Mockeritz in der Dresdner Pflege von Georg Bussmaun, die Leute zu Kötzschenbroda von Caspar, Paul und Balthasar Weighard, die Leute zu Nassenbabe (oder Bele) in der Pflege zu Hain von Hans Jude und Heinrich von Melen (Mylau) gekauft.7 Alle diese Güter wurden dem Sachsenburger Theile zugewiesen. Am 9. April 1464 empfingen die gemeinschaftlichen Besitzer vom Churfürsten Friedrich die Lehen über die Dörfer Grosseuhayn und Kleinhayn in der Freiberger Pflege," scheinen aber nach dieser Zeit grössere Erwerbungen nicht gemacht zu haben, da offenbar ihr Hauptzweck war, nur den Grundbesitz in der nächsten Umgebung von Sachsenburg zu sichern und zu erweitern, dahingegen aber die entfernt und zerstreut liegenden Besitzungen zu veräussern, um an deren Statt zur Abfindung des zweiten lehnsfähigeu Haupterben eine entsprechende Herrschaft anzukaufen. Dieses Vorhaben wurde, wie bereits erwähnt ist, noch beim Leben des Bischofs Dietrich im Jahre 1473 durch Veräusserung der Höfe Neukirchen und Limbach mit den Zinsgütern in der Meissner Pflege und den dadurch möglich gewordenen Ankauf der Herrschaft Stollberg durchgeführt. Wahrscheinlich wurden in jener Zeit auch die Güter in Mockeritz und Nasseböhle, sowie die Besitzungen in der Umgebung von Staucha und Zschochau veräussert, um eine Ausgleichung zu vermitteln, wenigstens werden diese Güter in dem ersten ausführlichen Lehnbriefe über Sachsenburg vom 1. April 1482 nicht mehr aufgeführt; ausserdem aber fehlt jede urkundliche Nachricht über den Verkauf dieser Besitzungen.9\n\nBald nach dem Tode des Bischofs Dietrich erfolgte die Erbtheilung unter seinen beiden Neffen, durch welche der Ritter Caspar die Sachsenburger Herrschaft mit den damit verbundenen Gütern erhielt. Da der eigentliche Theilungsvertrag nicht auf unsere Zeit gekommen ist, so erfahren wir die näheren Bedingungen der brüderlichen Auseinandersetzung nicht, aber ein Gesammtlehnbrief vom 24. Februar 1477, welcher die alte Lehnverbrüderung unter den Gliederu der älteren Linie zu Stollberg, Sachsenburg, Schönberg und Reinsberg theils unter sich, theils mit ihren Vettern zu Purscheustein erneuert, bezeugt, dass in der bereits erfolgten Theilung „Er Caspar Ritter mit dem Schlosse Sachsenburg „und Städtlein Frankenberg mit Hahnchen, dem Walde Heselich und „andern seinen Gütern" von dem Churfürst Ernst und Herzog Albrecht zu Dresden beliehen worden sei.10 Der Mangel eines besonderen Lehnbriefs über die Sachsenburger Güter aus demselben Jahre macht es unmöglich, genau anzugeben, welche Besitzungen der Ritter Caspar als alleiniger Inhaber empfing. Spätere Lehnbriefe beweisen, dass von den alten Zugehörungen der Herrschaft kein Dorf abgekommen war. Am 1. April 1482 gehörten ausser Frankenberg und Hainichen mit dem Walde Häselich die Dörfer Sachsenburg, Seifersbach (früher als Silbersbach bezeichnet), Mühlbach, Hausdorf, Gunderisdorf, Crumbach, Frankenau, Bemisdorf (das heutige Biensdorf), die Männer zu Thalheim und Altmittweide noch zu dem Schlosse Sachseuburg, wie in früheren Zeiten. In der Nachbarschaft dieser Besitzungen hatte der Ritter Caspar Von SchonBerg damals noch den Kretzschmar zu Thalheim mit den Obergerichten „soweit des Kretzschmars Haus und Hof begriffen ist",11 Schönborn und Zschepich erworben. Dieser letztgenannte Ort, das heutige Zschöpchen, war in jeuer Zeit mit einem gleichnamigen Hofe und Vorwerke verbunden, welches Reinfolt von Stoc'khausen besessen hatte. Ob dieses Rittergut gleichzeitig mit dem Dorfe an den Ritter Caspar Von Schonberg übergegangen ist, lässt sich aus dem Lehnbriefe vom 1. April 1482 nicht klar erkennen,lä wohl aber ist es aus einer wenig späteren Nachricht unzweifelhaft, dass derselbe den Hof und das Vorwerk Zschepich wirklich besessen hat. Unter den Lehnstücken, welche nach Caspars Tode an seine drei Söhne übergingen, wird ausdrücklich der Hof und das Vorwerk zu Zscheppich mit dem Dorfe daselbst und dem Walde an der Zschopau hinab nach Mittweide gelegen neben andern Wäldern,*) Aeckern und Wiesen, die etliche von der Mittweide von jenen zur Lehn haben, aufgeführt. Jedenfalls hatte Caspar das ganze Besitzthum Reinfolt's von Stockhausen an sich gebracht, denn seine Söhne wurden noch mit dem jetzt nicht mehr vorhandenen Dorfe Wendelingen und 2 Bauern zu Schweikershain sammt den Erbgerichten darüber beliehen, jedoch sollten diese letztgenannten Güter erst nach dem Tode der ehrbaren tugendsamen Frau Anna, Wittwe Reinfolt's von Stockhausen, an dieselben fallen, weil sie zum Leibgedinge derselben gehörten. Dieses Rittergut Zschöppich,zu welchem später der Thalheimer ? retzschmar, Schönborn, das Vorwerk Biensdorf, Crumbach, Frankenau, die Männer zu Altmitt weide und Schweikershain nebst Wendelingen geschlagen wurde, erhielt von Caspars Söhnen den Namen Neusorge, welchen es noch heute führt. Nur in dem Dorfe Zschöpchen bei Mittweida hat sich der alte Name des Hofes Zschöppich bis auf unsere Zeit erhalten.

    Nachdem östlich von Sachsenburg nach Freiberg zu der Hof und das Dorf Wingendorf erworben war, mochte die Erweiterung des Besitzstandes in dieser Richtung den Gebrüdern Heinrich und Caspar Von Schonberg angemessen erschienen sein. Wir finden nämlich, dass schon •am 15. August 1478 das Vorwerk, der Hof und das Dorf Börnichen mit Schönerstädtim Besitze des Ritters Caspar Von Schon Bero war, da die Fürsten an diesem Tage jene Güter neben einigen älteren Besitzungen der Frau Barbara, seiner ehelichen Wiithin, zum Leibgedinge reichten.13 Da der Lehnbrief, wie er unmittelbar nach der Erwerbung dieses Gutes ausgestellt worden ist, sich nicht erhalten hat, so erfahren wir nicht, ob Caspar erst nach der Zeit, wo ihm Sachsenburg allein zugefallen war, oder früher in Gemeinschaft mit seinem Oheim und Bruder diesen Hof mit Zubehör an sich gebracht hat. Unmittelbar vorher gehörte Börnichen mit den Dörfern Schönerstatt und Thiemeudorf nebst einem besessenen\nManne zu Nuendorf in der Schellenberger Pflege dem Geschlechte von Rechenberg, denn der Churfürst Ernst und der Herzog Albrecht belehnten am 15. April 1465 zu Meissen die Brüder Caspar, Melchior, Ulrich, Hans und Nickel von Rechenberg mit diesen Gütern, wie sie ihr seeliger Vater Caspar an sich gebracht und später seiner Gattin Barbara zum Leibgedinge übergeben hatte.u Aus dieser Nachricht ergiebt sich also sicher, dass Börnichen mit Zubehör in der Zeit zwischen 1465 und 1478 in den Besitz der Sachsenburger Nebenlinie des Hauses Schönberg übergegangen ist. Jener vorerwähnte Leibgedingebrief deutet an, dass mit Börnichen bloss die Erbgerichte verbunden gewesen sind, doch war dasselbe altschriftsässig, da es in dem 1486 angefertigten Verzeichnisse der Amtssassen fehlt.\nKurz nach dieser Zeit, zwischen 1482 und 1485, hat der Ritter Caspar den Hof, das Vorwerk und Dorf Oberschöna an sich gebracht. Während der ausführliche Lehnbrief vom 1. April 1482 dieses Gut noch unerwähnt lässt, sagt die Theilungsurkunde vom 26. August 1485 ausdrücklich, dass die Schönberge zu Sachsenburg und Schönau etc. an den Meissner Theil des Herzogs Albrecht gefallen sind,15 und das Verzeich niss der Amtssassen vom Jahre 1486 erwähnt Schonaw als Besitzthum Er CasPar's Von Schonberg unter den amtssässigen Gütern der Freiberger Pflege.'6 Auf welche Weise dieser Hof an Caspar gelangt ist, lässt ßich nicht ermitteln, wir können auch den Namen seines Vorbesitzers nicht angeben, sondern wissen nur, dass im Jahre 1408 Ulrich von Schöna, dessen Geschlecht ohne Zweifel von jenem Gute seinen Namen angenommen hatte, einen Rechtsstreit über den Bierschank in seinem Dorfe mit der Stadt Freiberg führte, in welchem entschieden wurde, dass in den Kretzschmarn des Orts nur Freiberger Bier geschenkt werden durfte.17\n\nSeit dem Jahre 1461 erscheint Caspar Von Schonberg als Ritter, und es unterliegt keinem Zweifel, dass er diese Würde auf der Wallfahrt nach Jerusalem erlangt hat. Er und sein Vetter Dietrich (37), der älteste Sohn des Ritters Nicol Von Schonberg, befand sich nämlich unter dem Gefolge des Herzogs Wilhelm von Sachsen, welcher am 26. März 1461 von Weimar aus den Zug in das gelobte Land antrat und den 18. Juni darauf zu Jerusalem anlangte. Obgleich die dürftigen Tagebücher jener Wallfahrt nicht besonders erwähnen, dass der Herzog seinen zahlreichen Begleitern aus den alten meissnischen und thüringischen Geschlechtern den Ritterschlag am heiligen Grabe ertheilt habe, so ist doch die Vollziehung dieser Feierlichkeit nach dem Brauche jener Zeit nothwendig vorauszusetzen, da überdem Caspar und Dietrich Von Schonberg nach der Rückkehr in die Heimat als Ritter bezeichnet werden. Sie besuchten mit dem Herzoge die heiligen Stätten, begleiteten ihn an den Jordan, in dessen Wellen die Pilger Vergebung der Sünden zu finden hofften, und langten schon den 30. Juni nach mancherlei Anfechtungen zu Jaffa an. Nach einer stürmischen Meerfahrt landeten sie den 24. August glücklich in Venedig und trafen den 8. October in Weimar ein.\n\nEin Ritter Caspar Von Schonberg hat sich in dem um 1480 zu Mainz abgehaltenen Turniere ausgezeichnet, denn der Herzog Otto von Baiern richtete in diesem Jahre die Bitte an den Churfürst Ernst und Herzog Albrecht, ihm einen grauen Hengst zu schicken, „zu den Dingen „tauglich und lustig mit dem euer Diener Caspar Von Schonberg, Ritter, „im nächst gehaltenen Turnier zu Mainz geturniert hat" (v. Weber im Archiv für die sächss. Gesch., IV, 347). Damals war der ältere sachsenburger Caspar freilich schon sehr betagt, so dass er schwerlich an den Kampfspielen noch Theil nahm, aber sein jüngster Sohn gleichen Namens soll in jener Zeit noch nicht Ritter gewesen sein; sein Vetter CasPar auf Purschenstein wird zum ersten Male am 20. Juni 1480, als er von der Reise nach Rom heimgekehrt war, als Ritter bezeichnet Da also diese Beiden wohl nicht bei jenem Kampfspiele anwesend waren, so ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass unser Caspar, welcher wohl im reiferen Alter noch einen Waffengang wagen durfte, an jener Stelle gemeint war.\n\nWie lange die Söhne Caspar's diese Güter gemeinschaftlich verwaltet haben, wissen wir nicht, da ein Lehnbrief, welcher unmittelbar nach der brüderlichen Auseinandersetzung ertheilt worden ist, nicht mehr vorliegt. Am 25. April 1502 gaben die beiden jüngeren Brüder, Wolfgang und Caspar, allein den Schuhmachern zu Frankenberg einen InnungsbriefG4 und am 24. März 1503 wird Hans Besitzer von Schöna genannt,65 es mag also in den ersten Jahren des I6. Jahrhunderts die Theilung erfolgt sein. Der älteste Bruder, Hans, erhielt Oberschöna, Börnichen und Wingendorf mit der Stadt Haynichen und Zubehör. Der zweite Bruder, Wouf, übernahm Neusorge, der jüngste, Caspar, Sachseiiburg, und anfänglich scheinen die beiden Letzteren Frankenberg gemeinschaftlich besessen zu haben.

    Kaspar, heiratete von Maltitz Barbara in 1478 in (Leibgedinge). Barbara wurde geboren in in Dippoldiswalde,; gestorben am 10 Aug 1499 in Sachsenburg; wurde beigesetzt in Frankenberg. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 5.  von Maltitz Barbara wurde geboren in in Dippoldiswalde,; gestorben am 10 Aug 1499 in Sachsenburg; wurde beigesetzt in Frankenberg.
    Kinder:
    1. von Schönberg (093) Hans, Ritter, a. Oberschöna wurde geboren um 1465; gestorben am 15 Dez 1524.
    2. von Schönberg Elisabeth wurde geboren in 1466.
    3. 2. von Schönberg (094) Wolfgang Georg wurde geboren nach 1467; gestorben am 26 Jan 1546 in Dresden.
    4. von Schönberg Brigitta, Nonne zu Freiberg wurde geboren vor 1467; gestorben in 1537.

  3. 6.  von Haugwitz (a. Kleeberg) Georg

    Georg heiratete Pflug (adH Knauthain) Christina. Christina (Tochter von Pflug (Knauthain) Nickel (der Eiserne) und von Schleinitz Elisabeth (Ilse)) gestorben nach 1491. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 7.  Pflug (adH Knauthain) Christina (Tochter von Pflug (Knauthain) Nickel (der Eiserne) und von Schleinitz Elisabeth (Ilse)); gestorben nach 1491.
    Kinder:
    1. 3. von Haugwitz Margarethe


Generation: 4

  1. 8.  von Schönberg (053) Hans wurde geboren vor 1393 (Sohn von von Schönberg (043) Caspar, Ritter und von Honsberg Anna); gestorben zwischen 1448 und 1450.

    Notizen:

    Hans von Sclionenberg, (20)\n\nCaspars zweiter Sohn, wird in der oben angeführten Urkunde vom 26. April 1422 zuerst neben seinen Brüdern, Heinrich und Friedrich. genannt. Seit dem 5. Novbr. 1433 finden wir ihn in einer näheren Verbindung mit den Landesfürsten. An diesem Tage beliehen die Herzoge Friedrich und Sigmund von Sachsen Frau Afra, Bernhards Von MilTitz eheliche Wirthin, zu rechtem Leibgedinge mit den Dörfern Aue (Oberau), Gohlis und Dröschkewitz und ernannten ihn neben Hans Von Maltitz zum Vormunde derselben.3s Nach "dem Tode seiner Brüder, Heinrich und Friedrich, vertrat er die übrigen Glieder seiner Familie und empfing zugleich im Namen derselben am 25. Februar 1431 zu Altenburg die Lehen über die Halsgerichte im Dorfs und Felde zu Schön

    Hans heiratete von Hirschfeld Anna (Jutta). Anna gestorben zwischen 1448 und 1449. [Familienblatt] [Familientafel]


  2. 9.  von Hirschfeld Anna (Jutta) gestorben zwischen 1448 und 1449.
    Kinder:
    1. von Schönberg Elisabeth (Ilse) wurde geboren vor 1465; gestorben nach 1472.
    2. 4. von Schönberg (071) Kaspar, Ritter wurde geboren in vor 1440; gestorben am 1 Nov 1489 in Zwickau begr. Altzella; wurde beigesetzt in Altzella.
    3. von Schönberg (070) Dietrich, Bischof von Naumburg (Reichsfürst) wurde geboren zwischen 1410 und 1411; gestorben am 15 Mrz 1492 in Zeitz; wurde beigesetzt in Naumburg Dom Grabplatte.
    4. von Schönberg (069) Heinrich wurde geboren vor 1437; gestorben zwischen 3 Mrz 1505 und 3 Okt 1507.

  3. 14.  Pflug (Knauthain) Nickel (der Eiserne) wurde geboren zwischen 1410 und 1415; gestorben am 27 Mrz 1482 in Leipzig; wurde beigesetzt in Paulinerkirche Leipzig.

    Notizen:

    "der eiserne Pflug" Stammvater des Stammes Knauthain, Amtmann zu Leipzig, Borna und Pegau

    Urkundlich trat N. erstmals 1427 in Erscheinung, als dem Kurfürsten Friedrich I. (der Streitbare) berichtet wurde, dass N.s Vater in der Schlacht bei Aussig gefallen war. 1445 gehörte N. zu den Mitgliedern der Landstände, die, nachdem die Differenzen zwischen den Brüdern Kurfürst Friedrich II. (der Sanftmütige) und Herzog Wilhelm III. (der Tapfere) nicht mehr zu überbrücken waren, diesen die Teilung des Landes vorschlugen. Während des Bruderkriegs kämpfte N. auf der Seite des Kurfürsten und geriet beim Versuch, die belagerte Stadt Gera zu befreien, am 15.10.1450 zusammen mit Kunz von Kaufungen in Gefangenschaft der böhmischen Hilfstruppen von Herzog Wilhelm und musste für 8.000 Schock Groschen freigekauft werden. Nur mit Hilfe von Verwandten war es möglich, das sehr hohe Lösegeld aufzubringen, ohne dass der Kurfürst, sein Kriegsherr, ihn dafür voll entschädigte. N.s Tapferkeit bei diesen und anderen kriegerischen Auseinandersetzungen brachten ihm den Beinamen „der Eiserne“ ein. – Sein beachtliches Vermögen setzte N. für den Erwerb verschiedener Landsitze in der Nähe von Leipzig, Pegau und Groitzsch sowie den Kauf eines Freihauses in Leipzig, d.h. ein nicht der Gerichtsbarkeit und dem Steuerrecht der Stadt unterliegendes Gebäude, ein und baute damit den Familienbesitz um Knauthain maßgeblich aus. Er war der Begründer der osterländischen Linie der Pflugks und legte den materiellen Grundstein für den Aufstieg der Familie im 15. Jahrhundert. Ausgestattet mit diesem Besitz wurde N. zu einem wichtigen Kreditgeber der Kurfürsten und des Kaisers Friedrich III. – 1459 setzte er neben anderen meißnischen und thüringischen Räten sein Siegel unter den berühmten Vertrag von Eger und begleitete Herzog Albrecht (der Beherzte) zu seiner Vermählung mit der böhmischen Königstochter Sidonia. Nach dem Tod des Kurfürsten Friedrich II. wurde N. ein enger Vertrauter von Kurfürst Ernst und reiste mit ihm zu verschiedenen Verhandlungen, u.a. 1471 zum Reichstag nach Regensburg. Häufig war er mit dem Kanzler und Landrentmeister Hans von Mergenthal zur Kontrolle und Visitation der Ämter unterwegs. Als Amtmann von Leipzig, Borna und Pegau und Heimlicher Rat, also ein Rat des Kurfürsten, der für geheime Angelegenheiten der Landesherrschaft verantwortlich war, erreichte er den Höhepunkt seiner Karriere. – N. war einer der bedeutendsten Räte des Kurfürsten Friedrich II. und später von dessen Söhnen Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht. Er erreichte eine herausragende Stellung in der Landesverwaltung und hatte wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der wettinischen Innen- und Außenpolitik im 15. Jahrhundert.\n\n\n\nQ Codex diplomaticus Saxoniae regiae, II. Hauptteil, Bd. 8-10: Urkundenbuch der Stadt Leipzig, 3 Bde., hrsg. von J. Förstemann, Leipzig 1894; R. Freiherr v. Mansberg, Erbarmannschaft Wettinischer Lande, Bd. 1, Dresden 1903; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Wittenberger Archiv, Loc. 4319, 4343, 4346, Copiale; Stadtarchiv Leipzig, Urkundenbestand.\n\nL A. Gündel, Landesverwaltung und Finanzwesen in der Pflege Groitzsch-Pegau von der Mitte des XIV. bis zur Mitte des XVI. Jahrhunderts, Leipzig 1911; F. Fischer, Ahnenreihenwerk Geschwister Fischer 4/1, Rüningen 1964; W. Lorenz, Die Ehefrauen Nickel P.s und seines Sohnes Cesar, in: Familie und Geschichte 1/1997, S. 415ff.; Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 92, Adelige Häuser A XIX, Limburg/Lahn 1987.\n\nP Grabstein, Universitätskirche Leipzig, heute in der Thomaskirche Leipzig.

    Nickel heiratete von Schleinitz Elisabeth (Ilse) um 1450. Elisabeth (Tochter von von Schleinitz Hugold II. und von Kauffungen (Margarethe) Martha) wurde geboren vor 1450; gestorben nach 1484. [Familienblatt] [Familientafel]


  4. 15.  von Schleinitz Elisabeth (Ilse) wurde geboren vor 1450 (Tochter von von Schleinitz Hugold II. und von Kauffungen (Margarethe) Martha); gestorben nach 1484.

    Notizen:

    Nickel Pflugk (Pflug, der Eiserne), zu Knauthain\n\nRat, Amtmann, Rittergutsbesitzer\n\n* um 1410/15 \n† 27.3.1482 Leipzig\n Leipzig, Universitätskirche\n\n\n\n\n\n\n\nV Tham (Dam) (um 1385-1426)\nM Anna, geb. von Bünau\nG Hans; Tham; Klara\n um 1450 Elisabeth, geb. von Schleinitz\nS Hans († 1484); Cäsar (1450/55-1524), Landes- und Appellationsrat, Gesandter, Statthalter, Rittergutsbesitzer; Dam († 1503), Amtmann von Quedlinburg; Haubold († 1506); Andreas (1480-1542), Rat, Amtmann von Dornburg und Leipzig, Rittergutsbesitzer\nT Anna

    Kinder:
    1. Pflug Caesar Ritter wurde geboren in 1458; gestorben am 30 Sep 1524 in Pegau; wurde beigesetzt in Pflugksche Marienkapelle an der Universitätskirche.
    2. Pflug Andreas gestorben in 1542.
    3. 7. Pflug (adH Knauthain) Christina gestorben nach 1491.
    4. Pflug Katharina gestorben in 1536.