1518 - 1584 (66 Jahre)
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Name |
von Schönberg (127) Wolf |
Geboren |
1518 |
Schneeberg |
Geschlecht |
männlich |
Gestorben |
29 Jan 1584 |
Frankenberg |
Personen-Kennung |
I2158 |
My Genealogy |
Zuletzt bearbeitet am |
3 Mrz 2016 |
Familie |
Plugk (a. Knauthain) Brigitta, gest. 8 Jun 1596, Freiberg [1] |
Kinder |
| 1. von Schönberg (173) Hans Wolf, geb. vor 1549, gest. Sep 1580 (Alter > 31 Jahre) |
| 2. von Schönberg Elisabeth |
| 3. von Schönberg (174) Kaspar, geb. um 1550 |
| 4. von Schönberg (175) Georg, geb. 1553, gest. 11 Jul 1594, Neusorge (Alter 41 Jahre) |
| 5. von Schönberg (176) Christoph, geb. 1554, gest. 4 Okt 1608, Dresden, Sophienkirche (Alter 54 Jahre) |
| 6. von Schönberg Margarethe, geb. nach 1554 |
| 7. von Schönberg Agnes, gest. 1588, Frankenberg |
| 8. von Schönberg (177) Dietrich, geb. nach 1560 |
| 9. von Schönberg (178) Andreas, gest. 30 Nov 1587, Linz bei Großenhain |
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Zuletzt bearbeitet am |
3 Mrz 2016 |
Familien-Kennung |
F892 |
Familienblatt | Familientafel |
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Notizen |
- Dieses Gut besass vorher Wolfs Schwiegersohn Nicol von Carlowitz, der Sohn des berühmten Georg von Carlowitz. Derselbe wurde den 2ü. Mai 1565 mit Elisabeth, der Tochter des Oberhauptmanns, verlobt. In gleichzeitigen Schriften wird allerdings Kriebstein als Besitzthum des Oberhauptmanns in dessen letzten Lebensjahren bezeichnet, auf dem Titelblatte der Leichenpredigt aber ist dieses Gut nicht mehr aufgeführt und es scheint demnach vor 1584 verkauft worden zu sein. In einer aus alten Quellen geschöpften Nachricht von 1772 steht verzeichnet, Nicolaus von Carlowitz habe Kriebenstein für 32000 Fl. an den Oberhauptmann verkauft und die Unterthanen den 28. Febr. 1577 an ihn gewiesen, die Erben des Käufers hätten aber den 29. Januar 1584 dieses Gut an den Churfürsten für 40000 Fl. wieder veräussert. Am Todestage des Vaters werden die Erben den Kauf schwerlich abgeschlossen haben; jedoch ist sicher anzunehmen, dass der Besitz des Gutes an die Erben des Oberhauptmanns nicht übergegangen ist.*\n\nDer Oberhauptmann Wolf Von Schonberg erlebte auch noch, dass mit Christoph, dem Bruderssohne seines Vaters, im Jahre 157ü die eigentliche Sachsenburger Linie des Hauses SciiÖnberg ausstarb, mit welcher der Nebenzweig Neusorge in der nächsten Lehnsgemeinschaft stand. Am 17. April 1576 theilten sich die Brüder Wolf und Georg Von Schonberg in den erledigten Lehnbesitz des Hauses Sachsenburg. Wolf übernahm das Städtlein Frankenberg, welches mit den dazu geschlagenen Dörfern, Frohnen und Zinsen zu 20,636 Mfl. 13 Gr. 7 Pf. veranschlagt war. Georg Von Schonberg Zu Limbach erhielt das Schloss Sachsenburg mitZubehör, welches ihm zu34,27!)Mfl. 14Gr.4> ¡¡Pf. angerechnet wurde. Von der letzteren Summe brachte mau die jährlichen Leistungen an die Geistlichkeit und sonst in Abzug, so wie den Ritterdienst von zwei Pferden, welcher mit eignem Leibe oder durch einen Tüchtigen von Adel geleistet werden musste. Der ganze Werth dieser Abgaben wurde zu 3588 Fl. 17 Gr. 3Pf. angeschlagen, ausserdem der Anschlag noch um 2,'J63 Mfl. 10 Gr. 6 Pf. erniedrigt, so dass hiernach die Kaufsumme von Sachsenburg auf 27,727 Mff. 7 Gr. 7'/s Pf- ermässigt und bestimmt wurde, dass Georg Zu Michaelis 157ü seinem Bruder auf dessen Antheil 3,545 meissner Güldeii nebst den Zinsen herauszahlen sollte. Beide Theile hatten ausserdem der Wittwe Christophs Von Schonberg jähilich 25 Klaftern Küchenholz und 270 Mh\ Leibgut zu gewähren. Dieser Theilungsvertrag wurde zu Frankenberg abgeschlossen. Als Beistände hatten die Betheiligten bei dieser Auseinandersetzung ihre Freunde und Vettern Moritz Von Schonberg Zu Börnichen, Georg von Wolframsdorf zu Kostnitz, Uz von Ende zu Koschwitz, Hans Spiegel zu Pristäblich und Hans von Günterrode zu Ziegra zugezogen.*17 Herrschaft Teplitz, welche zum Theil seiner Gemahlin gehörte, mit grossen Opfern übernommen. Da sein Vater ihm die vollständigen Mittel hierzu nicht gewähren konnte, so musste er grosse Darlehen aufnehmen. Wir erfahren, dass der Feldmarschall Ca??a? Von Schonberg So gutmüthig gewesen war, seinem Vetter 8000 Kronen zu leihen (vgl. S-2U7), ohgleich er selbst sich beständig in Geldverlegenheit befand. Da diese Summe im Jahre 1585 noch nicht bezahlt und wahrscheinlich auch nicht auf die Herrschaft 'Teplitz, welche Caspau damals abgetreten hatte, eingetragen war, so liegt die Vermuthung nahe, dass sie niemals zurückerstattet worden ist. Ob die Schulden, welche jene Güter belasteten, den Werth derselben überstiegen, oder ob Caspar unfähig war, seine verwickelten Verhältnisse mit Umsicht zu ordnen, lässt sich nicht klar ermitteln, aber so viel steht fest, dass er, um sich zu retten, das abenteuerliche Mittel der Goldmacherkunst erwählte. Der Churfürst August hatte in Leipzig unter der Aufsicht des Grafen Burkhard von Barby und des Oberhauptmanns Wolf Versuche über diese Kunst anstellen lassen und sich bald überzeugt, dass auf diesem Wege das grosse Geheimniss, auf dessen Enthüllung in jenen Tagen alle Welt harrte, nicht gefunden werden konnte und gab bereitwillig die Erlaubniss, den Adepten zu entlassen.73 Diess geschah im October 1579, Caspar Von Sciionberg setzte aber seine Versuche fort, denn am 2. Februar 1580 meldete sein Vater dem Churfürsten, Georg Stumpel, beider sächsischer Kreise Wardein, habe sich günstig über die gemachte Probe ausgesprochen. Er sandte demnach ein, was ausgebracht worden war, allein der Churfürst scheint sich auf diese Sache nicht weiter eingelassen zu haben.M Da sich Caspar Von Schonberg in Teplitz nicht behaupten konnte, trat er diese Herrschaft noch vor seines Vaters Tode au seineu Bruder Georg ab. Er selbst soll nach Polen 1580 ausgewandert sein. Ob er dort Nachkommen hinterlassen.habe, ist unbekannt.75\n\n Eheberedung im Geschlechtsarchive Cap. I., nr. 2. S. 244. Die Mitgabe betrug 1500 Mfl. ausser 500 Mfl. väter- und mütterliches Erbe. Das Leibgedinge und die Herausgabe der Mitgift bei ihres Gatten Ableben wurde sehr genau festgestellt.\n\n* Die Handschrift von 1772 enthält den Auszug aus : Der Kriebenstein oder Versuch einer Geschichte des Schlosses Kriebenstein. DA. Loc. 37.'i4. Nach demselben gehörte Ehrenberg früher auch zu Kriebstein. die Carlowitzc haben es den 9. Mai 1582 an Wilhelm Von Schonberg überlassen. Von diesem ist es durch Kauf 1608 an Georg Kölbeln von Geissing gelangt. Das Vorwerk Lichtenberg soll nach derselben Nachricht von Churfürst Christian I. mit 100 Ackern HG Ruthen Feld, 26 Acker 81 Ruthen Wiesen und 23'/2 Acker 26 Ruthen Teichen den 28. Sept. 1588 an Wilhelm Von Schonberg auf Ehreuberg für 4000 Fl. verkauft worden sein. Vgl. S. 226 f.\n\nBei der Hochzeit einer Tochter Wolfs Von Schonberg entstand den 23. Juni 1579 durch Verwahrlosung eines Reiters eine gefährliche Feuersbrunst und legte den vordern Theil des Schlosses zu Neusorge in Asche. Dabei verbrannten so viele Geräthschaften und Kostbarkeiten, dass der Schade, welchen der Besitzer erlitt, auf mehr als 20UU Mfl. abgeschätzt wurde.'* Das Schloss daselbst war aber jedenfalls, als der Landesherr und der Churfürst von Brandenburg den Oberhauptmann mit ihrem Besuche den 20. August 1581 beehrten, völlig wieder hergestellt. 0" Ausser Elisabeth kennen wir noch eine Tochter des Oberhauptmanns, Agnes, welche an Heinrich von Pezschwitz auf Otzdorf vermählt war, den 4. Juni 1588 starb und in der Kirche zu Frankenberg beigesetzt wurde. *\n\nWie der Oberhauptmann Von Schonberg mit klarer Einsicht die veränderten Verhältnisse der Zeit, in welche sein Leben fiel, erwogen und erkannt hat, dass der Adel zur Wahrung seiner Stellung sich auch an den neuen Erwerbsquellen, welche der Umschwung des Lebens geöffnet hatte, betheiligen müsste, wie er demgemäss in Knauthain eine Papiermühle angelegt und den Erzstein und Kupferkauf in Saalfeld bewirkt und gesichert hatte; so beförderte er auch den Wohlstand seiner Unterthaneu, indem er die Innungsartikel der Bäcker in Frankenberg den 23. April 1579 erneuerte und bestätigte und sonst auch für die\n\nWahrscheinlich war sie die Mutter der Magdalena
- Wolf von Schonberg (126),\n\ndes gleichnamigen Vaters zweiter Sohn, wurde im Jahre 1518 geboren. Von seinem Jugendleben ist uns nur Wenig bekannt. Die meisten späteren Geschichtschreiber haben ihn mit seinem Vetter Wolf Zu Schönau verwechselt und alle Schicksale desselben auf ihn übertragen, wodurch die Geschichte Beider sehr verdunkelt worden ist. Aus späteren Nachrichten erfahren wir, dass er nicht auf einer Hochschule gebildet worden ist* Wahrscheinlich hat er nach dem Vorgange seines Vaters dem Bergwesen seine besondere Aufmerksamkeit zugewendet, auch soll er in der Jugend Kriegsdienste, jedenfalls unter dem Churfürsten Moritz, im schmalcaldischen Kriege gethan haben. Ob er es war, der in einem Gesellenstechen zu Dresden, als der Herzog Moritz seine jugendliche Gattin Agnes von Hessen heimführte, den 8. December 1541 den ersten Dank empfing,1" lässt sich nicht sicher feststellen, doch ist es wahrscheinlich, da er sich in späterer Zeit in den Ritterspielen sehr ausgezeichnet hat. Am 18. September 1547 wurde Wolf Von Schonberg als Amtmann zu Chemnitz und Altzella eingesetzt.l9 Als solcher ist er unter den gebirgschen Hauptleuten mit seinen Pferden zu der Hochzeit des Herzogs August entboten worden.10 Bei der Musterung, welche am 20. Juni 1553 vor der Schlacht bei Sievershausen zu Naumburg gehalten wurde, war er neben einem Herrn von Reuss und Heinrich von Gersdorff zum Musterherrn des gebirgschen Kreises ernannt worden, am Kampfe hat er wohl nicht selbst Theil genommen. Von dem Rittergute Neusorge stellte er dazu einen Spieser.2l Unter dem Churfürsten August erscheint er 1555 als Hauptmann zu Schwarzenberg und Grünhayn22 und übernahm in demselben Jahre das Hofmarschallamt in Dresden. In der Bestallung hierzu wurde bestimmt, dass er mit 6 geiüsteten Pferden und Knechten dienstgewärtig sein, des Churfürsten Nutzen, Ehre und Wohlfahrt fleissig schaffen, auch darob halten solle, dass die neue Hofordnung fest gehalten und jede Uebertretung derselben gebührend bestraft werde. Als Gehalt wurde ihm jährlich die Summe von 300 Fl. und auf seine 6 Pferde für Stalhniethe, Auslösung, Nägel und Eisen 120 Fl. ausgesetzt, ausserdem für seine Haushaltung 30 Scheffel Korn, 12 Eimer Laudwein, 3 Fässlein gesalzen Wildprct, 2 Centner Karpfen, 60 Klaftern Holz mit freier Anfulue, auf 6 Personen die gewöhnliche Hofeklcidung, für ihn, seine Knechte und Pferde Mahl zu Hof und Futter gleich andern Räthen und Dienern und daneben für sein Gesinde das Morgen- und Vesperbrod, für ihn und sein Gesinde der Schlaftrunk, endlich für seine Herberge in Dresden das Miethgeld. Dabei wurde festgesetzt, dass Wolf Von SchonbEßü beim Ausscheiden aus dieser Stellung das Amt Sehwafzenberg, welches unbesetzt bleiben werde, wieder beziehen und die 4V-< Jahre, die ihm darauf noch verschrieben wären, feruer versorgen solle, das Vorwerk daselbst aber möge er gegen 30 Gülden jährliches Pachtgeld noch bis Michaelis 1556 inne haben.*3 Als Zeichen besonderer Gnade gegenseinen Günstling und um seiner treuen Dienste willen, so wie für die Bereitwilligkeit, sich an den Hof zu begeben und der Cburfürstin eine Zeit lang zu dienen, auch von solchem Amte nicht bald wieder zu eilen, fügte der Churfürst noch ein Geschenk von 2U00 meissner Gülden hinzu, nicht unter 7 Jahren mahnbar, bis dahin aber mit 100 Fl. jährlich zu verzinsen. \n\nWolf Von Schonberg blieb nur bis 1558 Hofmarschall, denn im Frühlinge dieses Jahres übertrug ihm sein Churfürst eines der wichtigsten Aemter im Lande, indem er ihn zum Oberhauptmann der Erzgebirge, oder nach unsrer Art zu reden, zum Oberberghauptmann bestellte. Hier wurde ihm zur Pflicht gemacht, die strenge Beobachtung der Berg- und Hüttenordnung aufrecht zu erhalten, gute Zucht zu üben, die Berggebäude zu bewahren, sparsamer Verwaltung sich zu befleissigen, die Rechnung streng zu beaufsichtigen, alle Missbräuche abzustellen und jedes Vierteljahr die verschiedenen Bergstädte zu besuchen, um sich von dem Zustande der einzelnen Zechen zu überzeugen. Er hatte 4 Pferde und Knechte zu halten, seine Besoldung betrug 500 Gulden, dazu eine gute Sommerkleidung auf 4 Personen, 6O Scheffel Korn, 350 Scheffel Hafer, 30 Scheffel Malz, 12 Eimer Wein aus der churfürstlichen Kellerei, 4 Fässlein Wildpret, 2 Centner Karpfen, 1 Centner Hechte, 100 Klaftern Holz, 4 Fuder Heu und (! Schock Stroh. Ausserdem hatte er freie Wohnung im Schlosse zu Freiberg, welche im guten Stande übergeben, aber von ihm im baulichen Wesen erhalten werden sollte. So oft er in des Churfürsten Geschäften ausserhalb der Bergsachen verreisen müsste, sollte ihm auf jedes Pferd Tag und Nacht ein halber Gulden gereicht werden ; jedoch durfte er weder mehr Pferde mit sich führen, als seine Amtsbestallung besagte, noch länger aussenbleiben, als die Nothdurft erheischte.sS\n\nDas Amt eines Oberhauptmanns der Gebirge war schon vom Herzog Moritz im Jahre 1542 errichtet worden, um eine einheitliche Verwaltung des Bergwesens zu schaffen. Als der erste Oberhauptmann Heinrich von Gersdorff den 14. Juni 1557 verstorben war, wuide Wolf Von Schonberg sein Nachfolger. Hatte schon der Herzog Georg dem Bergwesen seine besondere Theilnahme zugewendet, unzählige Missbräuche beseitigt\n\nIm Jahre 1573 war der Oberhauptmann im Auftrage des Churlürsten zu Zwickau, um den Schaden abzuschätzen, welcher durch eine grosse Ueberschwemmung angerichtet worden war.*\n\nDie hohe Gunst, in welcher er und sein Haus bei dem Churfürsten und dessen Gemahlin Anna stand, wuchs mit den Jahren. Besonders die Churfürstin Anna erwies der Hausfrau zur Newen Sorge in Leid und Freude ihren gnadenreichen Beistand und eine so innige Theilnahme, wie sie sich nur befreundete und geistesverwandte Seelen gewähren können. Als Frau Brigitta Von Schonberg im Herbst des Jahres 1566 ihrer Entbindung entgegen sah, hatte der Oberhauptmann die Churfiirstin ersucht, ihm ihre alte bewährte Hebamme zu überlassen. Hierauf antwortete die Churfürstin am 8. Juli 1566 von Stolpen aus: Was sein Suchen von wegen der Wehfrau Mutter Martha anlange, so wünsche sie ihm und seinem Weibe von dem allmächtigen Gott hiermit Glück und Segen und wäre sehr geneigt, ihm hierin zu willfahren, habe jedoch die Wehfrau auf Ansuchen eines Hofdieners ihres Gemahls von Adel zu seinem Weibe, welches gleichfalls um Martini niederzukommen gedenke, zugesagt. Es sei ihr nicht lieb, dass sie seine Bitte nicht gewähren könne, doch dürfe sie ihr Versprechen nicht wieder zurück nehmen und werde er sie deshalb vernünftig entschuldigt halten, denn hätte er sie vor der Zeit angesprochen, so würde sie jene Frau seinem Weibe vor allen Andern gegönnt und gutwillig haben folgen lassen. ** Als ihr die Frau Oberhauptmanniu Bkigitta Von Schonberg berichtet hatte, dass zwischen ihrem Sohne Caspar und der Jungfrau Magdalena von Wrczesowitz aus Böhmen eine christliche Heirathshandlung für sein sollte, welche aber durch ihre Vettern, ihr zu sondern Nachtheil, gern wollte verhindert werden, so ermahnte sie das Fräulein schriftlich den 28. Mai 1574, sich durch keine Schwierigkeit, sofern sie zu solcher Heirath selbst geneigt, abhalten zu lassen und versichert, was ihr herzliebster Herr und Gemahl und sie selbst der Braut in ihren vorfallenden Widerwärtigkeiten zur Billigkeit förderlich sein könnten, wollten sie sich um Caspars Von Schonberg Eltern willen gnädigst dazu erboten haben.4R Die Vermählung Caspars erfolgte am 13. Februar 1575, denn der Churfürst sandte seinen Rath Heinrich von Bünau den älteren zu Treben nach Neusorge ab, um in seinem Namender Hochzeit, zu welcher er vom Oberhauptmann geladen war, beizuwohnen und seinen Glückwunsch nebst der Verehrung, welche ihm der Kammermeister zustellen würde, darzubringen.4fi Diese Heirath brachte zahllose Sorgen in das Haus des Oberhauptmanns, zu deren Erleichterung er die Fürsprache des Churfürsten oft in Anspruch nehmen musste. Seine Schwiegertochter hatte mit ihrer Schwester einen Antheil von der Herrschaft Teplitz in Böhmen, welche ihr Ehemann annahm, aber dafür, weil sie entweder überschuldet, oder unter viele Erben vertheilt war, ausser 80000 Gulden, noch eine ungenannte ansehnliche Summe bezahlen musste. Dieses für jene Zeit hohe Kapital konnte der Oberhauptmann einem einzelnen seiner Kinder nicht übergeben, daher verursachte die Aufbringung desselben ihm eine Menge Verlegenheiten. Ausserdem waren die böhmischen Verhältnisse damals in grosser Unordnung, denn der Besitzer der Herrschaft Teplitz sollte im Jahre 1579 noch 3500 Thaler rückständige Steuern zahlen, welche von den Unterthanen entrichtet, von den Vorbesitzern aber nicht abgetragen waren, im Uebrigen aber nur zum kleinen Theile sich auf Teplitz bezogen, da sie meist von den früher damit verbundenen Herrschaften Graupen, Geiersberg und Neuen-Schloss rückständig waren. Desshalb versljrach der Oberhauptmann, sein Sohn wolle den Teplitzer Antheil abtragen, bat aber den Churfürsten am 7. August 1579, es bei dem Kaiser zu vermitteln, dass die übrigen Antheile bei den andern Verpflichteten gesucht werden sollten. Der Churfürst verwendete sich am 17. August 1579 bei dem Kaiser für seinen treuen Diener,47 aber wahrscheinlich ohne Erfolg, denn am 27. Octbr. 1581 bat er den Kaiser Rudolph abermals, die Sachen Caspars befördern zu lassen.4s Diese Verlegenheiten wuchsen mit der Zeit. Offenbar hatte Caspar zu ihrer Beseitigung falsche Mittel angewendet, denn der Churfürst schrieb an dessen Vater und an den Grafen Burkhardt von Barby am 19. October 1579: „Was dein, Wolfen Von Schonberg Sohn, Caspab Vonschonuerg, seiner Kunst halben erinnert und suchet, lassen wir nochmals darbei wenden und mag er unserthalben wiederumb verreisen und solche Kunst anbieten, wem er will, wir mögen ihm auch gerne gönnen, dass er damit grossen Nutz schaffen und sich dadurch aus seiner Beschwerung retten\n\nDie letzten Lebensjahre des Oberhauptmanns waren durch schwere Krankheit getrübt. Er litt an Steinschmerzen. Die Churfürstin Anna sandte den 5. März 1583 seiner Gemahlin für ihn weisses und gelbes Aquavit und das Oel für den Stein. Damals waren die beiden Kinder seiner Tochter gestorben und er mit seiner Frau in das Warme Bad (wahrscheinlich bei Wolkenstein) gezogen.55 Auch den 21. August 1583 sandte die gute Mutter Anna ihm weisses und rothes Aquavit und Bärenschmalz nach Weimar mit dem Wunsche, dass er bald gesunden möge.5« Seine Leiden aber mehrten sich im Anfange des Jahres 1584, wo er nach Neusorge zurückkehrte, so dass er die Nachträge zu seinem Testamente aufsetzte und dem Churfürsten zur Verwahrung übersandte. Er setzte der Kirche zu Frankenberg 200 Fl. und dem Hospitale daselbst 500 Fl. aus, die Kirche zu Knauthain erhielt ebenfalls 200 Gulden und zum neuen Gottesacker in Mittweide schenkte er 100 Gulden.''7 In einem besondern Abschiedsschreiben dankte er dem Churfürsten für die ihm bewiesene Gnade. Dieser antwortete ihm hierauf: So sind wir auch mit Deinen geleisteten Diensten gnädigst wühl zutrieden und wissen uns nicht zu erinnern, dass Du uns etwas zuwider gehandelt, wünschen Dir hiermit ein christliches, vernünftiges und seeliges Ende und dass wir einander in dem ewigen Leben in Freuden und Herrlichkeit wiederum sehen mögen. Auch die Churfürstin Anna nahm innigen Antheil an den Leiden des treuen Dieners. Sie schrieb an dessen Gattin von Augustusburg aus den 15. Januar 1584:\n\n\nErbare, liebe, besondere, Unss ist dein schrifftlicher bericht deines mannes zustand belangend zukommen und verstehen doraus, das es warlich gantz gefehrlich mit Ime anstehe, derwegen wir mit Ime, dir und demen kindern ein gnedigst mitleiden tragen. Uns gefellt aber gar wühl, das du solchen seinen Zustand in Gottes gnedigen willen stellest, den der weiss am besten, wass uns zu unser sehlen Seligkeit am besten sei und weil er selbst denn Barmherzigen Goth mit herzlichen seufftzen anruffet und nichts anders bittet, dan das er Ime seine schmertzen gncdigklich lindern und einen seligen abschied aus diesem Jammerthale verleihen wolle, So gonnen wir Ime nach Gottes gnedigen willen auch von hertzen, der Almechtig wolle dich trosten vnd seinen Gotlichen willen mit gedult ertragen lassen. Wolten wir dir zu gnedigster antwort nicht bergen."\n\nAm 29. Januar 1584 verstarb Wolf von Schönberg Abends 8 Uhr zu Neusorge* und wurde den 2. Februar darauf in der Kirche zu Frankenberg beigesetzt, wo sein Denkmal noch vorhanden ist. Die Leichenpredigt hielt der Pfarrer Mag. Franke zu Mittweida über das Evangelium am Feste der Reinigung Mariä Luc. II, 22—32. Dieselbe ist noch gedruckt erhalten und umfasst 319 Quartseiten nebst 2 Bogen der Disposition in lateinischer Sprache, welche auf 2 andern Bogen in das Deutsche übertragen sind. Die scholastische Weisheit jener Tage spiegelt sich in diesem Kunstwerke ab, welches mit lateinischen Denksprüchen, auch wohl einmal mit einem griechischen Worte geschmückt ist und viele treffende, aber auch eben so viel unpassende Beispiele aus der heiligen und Weltgeschichte anführt. Hätte der Redner, welchem es an Begabung und Gelehrsamkeit nicht fehlte, nach altem Brauche einen Lebenslauf des Verstorbenen beigefügt, so würde er sich seinem nächsten Zwecke nicht entfremdet, ausserdem aber der Nachwelt über die Jugendgeschichte des A'erstorbenen wichtigen Aufschluss gegeben haben. Der Oberhauptmann war ein frommer, einsichtsvoller und redlicher Mann. Sein Wahlspruch war: Christlich Leben und seelig Sterben ist das grösste Gut, daswir von dieser Welt hinweguehmeii. Er hat Gottes Wort gern gehört und tíeissig gelesen. Die Gesänge Dr. Luthers und andrer gottseeliger Lehrer liess er auf seine eignen Kosten in Quart drucken. An geistlichen Gütern hat er sich nicht vergriffen, sondern seine Kinder fleissig gewarnt, dass sie sich derselben nicht theilhaftig machen sollten\n\nDas Testament des Oberhauptmanns wurde den ü. März 1584 zu Neusorge eröffnet, wie aus einem Schreiben der Wittwe vom I6. Febr. desselben Jahres an den Merseburger Kanzler Gabriel Schütz hervorgeht, welcher den letzten Willen des Verstorbenen mit aufgesetzt hatte.61\n\nWolf Von Schonberg besass aus dem väterlichen Erbe Neusorge mit den dazu gehörigen Dörfern und Zinsen. Hierzu erkaufte er 1554 das vormals zum Kloster Altzella gehörige Dorf und Vorwerk Dittersbach mit Neudörfchen und den 26. December 1576 erwarb er auch für 1500 Gülden das Dorf und Vorwerk Altenhayn bei Flöha und erhielt 1561 die Anwartschaft auf das Vorwerk Niederlichtenau, nach Eustachien von Harras Ableben.«2 Ausserdem war auch das Besitzthum seines Schwiegervaters Valentin Pflugk, das Rittergut Knauthain bei Leipzig, an ihn gefallen, doch gingen dieser Erwerbung sehr verwickelte Streitigkeiten voraus. Das bedeutende Schuldenwesen Valentin Pflugks war nämlich bei seinem Ableben nicht geordnet und Wolf Von Schonbekg, dessen Bruder Georg und der Hauptmann Rudolph von Bünau zu Colditz, hatten sich für 6000 Gülden welche die Wittwe Sebastians von Walwitz zu fordern hatte, verbürgt. Die Schulden betrugen 96257 Gulden, welche aber nur zum geringeren Theile auf die bedeutenden Güter Knauthain, Mücheln und Zubehör eingetragen waren. Valentin hatte einen Sohn Nicol und zwei Töchter Brigitta, Wolfs Gattin, und Elisabeth, welche an den Oberhofrichter Abraham Bock von Saalhausen vermählt war, hinterlassen. Nicol Pflugk scheint um 1560, wo eine Ordnung dieser verwickelten Sache versucht wurde, verstorben zu sein. Auf welche Weise die Auseinandersetzung erfolgt ist, geht aus den gleichzeitigen Nachrichten nicht deutlich hervor; doch erscheint Wolf Von Schonbekg im Jahre 1565 sicher als Besitzer von Knauthain.63 Am 25. August 1575 erlaubte ihm der Churfürst, hier eine Papiermühle anzulegen und gewährte ihm die Vergünstigung, dass in einer Entfernung von 5 Meilen davon ein gleiches Werk nicht begründet werden dürfe.u Ausserdem wird erzählt, der Oberhauptmann Wolf Von Schonberü habe auch eine kurze Zeit Kriebstein besessen, aber im Jahre 1583 für 40000 Gulden an den Churfürstcii verkauft\n\n\nVon den 6 Söhnen, welche der Oberhauptmann Wolf von Schonberg gross gezogen hat, ist der älteste\n\nHans Wolf von Schonberg im September 1580 vor seinem Vater verstorben, ohne dass Nachrichten über seine näheren Lebensverhältnisse bekannt geworden sind.\n\nDer zweite Sohn,\n\nCaspar von Schonberg (128), hatte sich wie bereits mitgetheilt wurde, mit dem Fräulein Magdalena von Wrczesowitz aus Böhmen am 13. Februar 1575 vermählt und die\nin Teplitz, welches sie der Herzogin Katharina überliess
- Wolf von Schönberg\naus Wikipedia, der freien Enzyklopädie\nWechseln zu: Navigation, Suche\n \nWolf von Schönberg zu Sachsenburg, Knauthain, Zöplitz und Frankenberg (* 1518; † 29. Januar 1584 auf Schloss Neusorge) war ein Feldherr und Beamter im Dienste der sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich, Moritz und August. Er wirkte während seiner langen Dienstzeit als Amtmann von Chemnitz und Altzella, als Hauptmann von Schwarzenberg und Grünhain, als Kriegs- und Amtshauptmann zu Rochlitz, als Hofmarschall in Dresden und als Oberberghauptmann des Erzgebirges in Freiberg.\n\n Herkunft und Familie [Bearbeiten]\nWolf von Schönberg entstammte dem meißnisch-sächsischen Uradel (siehe hierzu: Schönberg (Adelsgeschlecht)) und war ein Sohn von Hans von Schönberg (* vor 1489), Herr von Schönau und Bornichen und dessen Ehefrau Magarethe von Gans.\n\nEr heiratete Anna, Tochter von Caspar von Minckwitz, Herr auf Drehna. Aus ihrer Ehe entstammen folgende Nachkommen:\n\nHans Wolf (* 1539; † 8. Dezember 1603), Herr von Pulsnitz, Oberberghauptmann von Freiberg \nCaspar (*1540; † 17. März 1599), Graf von Nanteuil-le Houdouin, französischer Marschall \nGeorg, getötet am 27. April 1578 im Duell der Mignons in Paris \nMoritz, kursächsischer Rat auf Sorge, Knauthain und Kriebstein \nAnna, heiratete Rudolf von Gersdorf, Herr von Güteborn \nMargaretha \n Leben [Bearbeiten]\nWolf von Schönberg kämpfte zunächst im Heer des ernestinischen Kurfürsten Johann Friedrich des Beständigen außerhalb von Sachsen, errang den Dienstgrad eines Obristen und übernahm während des Schmalkaldischen Krieges 1546/47 als Generalfeldmarschall den Oberbefehl über die kursächsische Armee. Am 24. April 1547 erlitt er in der Schlacht bei Mühlberg eine schwere Beinverletzung, so dass ihn Hans von Ponickau als Oberbefehlshaber ersetzen musste.\n\nNoch im Jahr 1547 trat Schönberg in die Dienste des albertinischen Kurfürsten Moritz. Er fungierte als Amtmann in Chemnitz, kämpfte 1553 im Range eines Feldmarschalls in der Schlacht bei Sievershausen und wurde 1554 als Hofmarschall nach Dresden berufen. Von 1557 bis zu seinem Tode 1584 amtierte er als erster Oberberghauptmann des Erzgebirges in Freiberg.\n\nDie Familie von Schönberg stellte im Zeitraum von 1557 bis 1761 elf Oberberg- oder Berghauptleute. Ihnen unterstand der Erzgebirgische Kreis sowie das 1542 gegründete Oberbergamt und das 1535 gegründete und später in das Oberbergamt eingegliederte Oberhüttenamt. Das Oberbergamt war die mittlere sächsische Bergbehörde und oberste technische Aufsichtsbehörde. Somit kontrollierten die Schönbergs das gesamte sächsische Montanwesen. Der „Herr des Erzgebirges“ Wolf von Schönberg pflegte außerdem ausgezeichnete wirtschaftliche Beziehungen zum Kurfürsten August und zur Kurfürstin Anna.\n\n1567 nahm Schönberg am Kriegszug des Kurfürsten August zur Vollstreckung der Reichsacht gegen den ernestinischen Herzog Johann Friedrich den Mittleren und an der Belagerung Gothas teil. (siehe hierzu: Grumbachsche Händel)\n\n Literatur [Bearbeiten]\nWieland Held: 1547 – Die Schlacht bei Mühlberg/Elbe – Entscheidung auf dem Wege zum albertinischen Kurfürstentum Sachsen, Sax-Verlag, Beucha 1997, ISBN 3-930076-43-8 bzw. ISBN 9783930076437 \nJohannes Herrmann: Moritz von Sachsen (1521 – 1553) – Landes-, Reichs- und Friedensfürst, Sax-Verlag, Beucha 2003, ISBN 3-934544-47-9 \nPersonendaten \nNAME Schönberg, Wolf von \nALTERNATIVNAMEN Schönberg zu Sachsenburg Knauthain Zöplitz und Frankenberg, Wolf von \nKURZBESCHREIBUNG politischer Ratgeber \nGEBURTSDATUM 1518 \nSTERBEDATUM 29. Januar 1584 \nSTERBEORT Schloss Neusorge
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Quellen |
- [S49] Schönberg13Neusorga.ged, Ulrich Rauh \nSonnenleite 5\nDresden\n01324\n0351 2685134.
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