1522 - 1595 (73 Jahre)
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Name |
von Schönberg (124) Moritz (der Ältere) |
Geboren |
1522 |
Geschlecht |
männlich |
Gestorben |
25 Jun 1595 |
Oberschöna |
Personen-Kennung |
I582 |
My Genealogy |
Zuletzt bearbeitet am |
22 Mrz 2021 |
Familie |
Marschall von Bieberstein Katharina, geb. Otzdorf |
Kinder |
| 1. von Schönberg (168) Hans Georg, geb. 1549, Öderan , gest. 27 Jan 1618, Wünschendorf (Alter 69 Jahre) |
| 2. von Schönberg Kaspar, geb. 1551, Sachsenburg , gest. 1571, Frankenberg Kirche (Alter 20 Jahre) |
| 3. von Schönberg Barbara, geb. 16 Mrz 1554, gest. 4 Aug 1637, Weißenborn bei Freiberg (Alter 83 Jahre) |
| 4. von Schönberg (169) Moritz, geb. 5 Aug 1556, gest. 28 Jan 1629, Auerswalde (Alter 72 Jahre) |
| 5. von Schönberg Agnes, geb. nach 1558, gest. 1612 (Alter < 52 Jahre) |
| 6. von Schönberg (170) Heinrich, geb. 1560, gest. 10 Mai 1594, Oberschöna (Alter 34 Jahre) |
| 7. von Schönberg (171) Nickel, geb. nach 1562, gest. 9 Nov 1612 (Alter < 48 Jahre) |
| 8. von Schönberg (172) Haubold, geb. nach 1566, gest. 5 Mrz 1632 (Alter < 64 Jahre) |
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Zuletzt bearbeitet am |
3 Mrz 2016 |
Familien-Kennung |
F251 |
Familienblatt | Familientafel |
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Notizen |
- Moritz von Schönberg (95), der jüngste Bruder der beiden Vorgenannten, war der Stammvater des Nebenzweiges Schönau-Börnichen der Sachsenburger Linie. Nach den Gesammtlehnbriefen vom 12. Febr. 1540, vom 7. Jan. 1552 und vom 2. April 1554 wird er und seine Brüder gemeinsam mitSchönau belehnt.*) Schon vor 1546 scheint die Erbtheilung zwischen den Brüdern erfolgt zu sein, denn in diesem Jahre starb Wolf d. ä. Von Schönberg, welchem sein Neffe Hans Zu Schönau von seinem Antheile das Dorf Schönerstädt verkauft hatte. Mokitz hat in dieser Theilung Börnichen mit Wingendorf und vermuthlich auch Heynicheu erhalten. Wenn in dem Gesammtlehnbriefe vom 2. April 1554 Börnichen zu den Besitzungen der Sachsenburger Nebenlinie gerechnet wird, so kann diess, wie oben, Anm. 1, erörtert ist, nur auf einem Irrthume beruhen. Dass er ausserdem, wie jeder seiner Brüder, einen Antheil an der Hirschjagd zu Sachsenburg, andem Weinberge zu Kötzschenbroda und an der Hasenjagd auf den Zellischen Vierdörfern gehabt und ausschliesslich das Dorf und die Gerichtsbarkeit zu Memmendorf besessen habe, erfahren wir nicht aus besonderen Lehnbriefen, sondern aus gelegentlichen Verhandlungen.\n\nZu seinen Besitzungen gehörte auch der dritte Theil vom Haynicher Walde, der Heselicht genannt. An demselben hatten seine Brüder keinen Antheil, denn in dem oben, Anm. 2, angefühlten Leibgedingebriefe ihrer Mutter wird ausdrücklich gesagt, dass sie den dritten Theil jenes Waldes erhalten solle, wie ihn ihr Ehegatte zu Lehen habe. Bei der ersten Erbtheilung der Sachsenburger Güter scheint also jeder der drei Zweige einen Theil jenes Waldes empfangen zu haben. Später finden wir zwei Drittheile desselben bei dem Neusorgaer Nebenzweige und den dritten bei Börnichen. Da wir weder einen Lehnbrief hierüber, noch eine Kauf\n\nbesonderer Gunst und scheint seinem Fürsten auch gerechte Ursache zur Ungnade gegeben zu haben. Derselbe verfügte am 11. August 1558 von Grüllenburg aus an ihn, er solle die Ursache angeben, welche ihn bewogen habe, gegen zwei churfürstliche Diener in einer offenen freien Herberge zu Freiberg einen solch „vnruhmlichen sewhandel" vorzunehmen.c9 Ist hieraus abzunehmen, dass sich der Beschuldigte damals durch unanständige Worte vergangen hatte, so kam später noch eine Thatsache hinzu, durch welche der für die Jagd leidenschaftlich eingenommene Churfürst sehr erbittert wurde. Moritz Von Sciionberg hatte ihm nämlich ein Bluthündloin weggefangen und zu seiner Entschuldigung vorgebracht, dasselbe sei ihm zugelaufen. Diess hess der Fürst nicht gelten, weil es des Thieres Art sei, dass es, sobald es ein Holz ersähe, bei Keinem, ob es ihn wohl kenne, unangefasst bleibe, desshalb müsse es gewaltsam aufgegriffen worden sein. Der Verlust des Hundes sei überdem ruchbar geworden, auch habe Schonberg wissen 'können, dass es kein Bauernköter gewesen sei, desshalb hätte er ihn dem Churfürsten unaufgefordert zusenden sollen. Derselbe könne nicht glauben, dass SchonBerg gen Dresden reite, um Hunde aufzufangen, habe aber aus dieser und andern Ursachen, die noch unvergessen wären, wohl Fug, ihm den Vorwitz zu vertreiben. Demnach lasse er ihm anzeigen, dass er sich ferner enthalte, ihm seine Hunde abhändig zu machen, sonst werde er ihm, wenn er sich dergleichen muthwilliger Händel mehr gelüsten lasse, Eines mit dem Andern gedenken.70\n\nAls zwei Jahre darauf ein gefangener Verbrecher vom Schellenberge entsprungen und von der churfürstlichen Folge im Getreide der Memmendorfer Flur ereilt worden war, weigerte sich Moritz Von Schonberg, der dortige Gerichtsherr, den Gefangenen abführen zu lassen. Der Churfürst schrieb ihm hierauf von Aschberg im Amte Lauterstein am 2. Juli 1562, er habe sich solcher Weigerung nicht versehen und begehre nochmals, den Gefangenen gutwillig folgen zu lassen, da derselbe in den churfürstlichen Gerichten etwas verbrochen habe, auch von Amts wegen eingezogen sei. Ueberdem sei wider ihn bis zur Execution des Urtheils verfahren, derselbe auch auf der Flucht von der churfürstlichen Folge aufgegriffen worden. Trüge Schonberg aber dennoch Bedenken, jenen\nMoritz hat eingezogen gelebt und kein Amt bekleidet, auch kommt er bei öffentlichen Verhandlungen nicht vor. Trotz der Ungnade des Churfürsten war er zu der Hochzeitfeier des Prinzen Wilhelm von Cranien mit Fräulein Anna von Sachsen am 23. August 156L nach Leipzig vorgeladen worden. Dort wurde ihm aufgetragen, mit Hans von Lindenau zu Thammenhain dem Markgrafen Hans Georg von Brandenburg vorzutanzen.72 Am 24. Juni 1577 hatte Moritz Von Schonberg auf Verlangen des Churfürsten demselben seine Rehjagd sammt dem hohen groben Vogelfange an Auerhähnen, Birkhähnen, Fasanen und Haselhühnern nebst den Jagddiensten auf seinen und seiner Leute Fluren und Gehölzen in Börnichen gegen ein Jahrgeld von 60 Gulden und 5 Stück Wild zwischen Michaelis und Fastnacht unausgeworfen und ohne Jagdrecht frei nach Börnichen zu liefern, abgetreten. Dabei behielt sich der Churfürst vor, diesen Vertrag mit seinen Rechten und Verpflichtungen nach eignem Gefallen wieder aufzuheben.73\n\nNach 1587 wird Moritz Von Schonberg nicht mehr erwähnt. Seine Gattin war Katharine, eine geborne von Marschall aus dem Hause Otzdorf und Knobelsdorf.74 In dieser Ehe wurden ihm 8 Kinder geboren:\n\n1) Hans Georg, 1549.\n\n2) Caspar, 1551. Derselbe sarb, 20 Jahr alt, 1571 zu Sachsenburg an der Schwindsucht und liegt in der Frankenberger Kirche begraben.75\n\n3) Barbara, geboren den 16. März 1554. Dieselbe wurde den 25. Mai 1579 mit dem Rittmeister Albrecht von Miltitz auf Munzig\n\n4) Moritz,\n\n5) Heinrich,\n\n6) Nicol,\n\n7) Haubold,\n\n8) Agnes, mit Adolph von Hartitzsch verbunden.\n\nDer erste Nebenzweig des Hauses Sachsenburg stammt somit von Hans, dem ältesten Sohne des Ritters Caspar, ab. Von Hansens ältestem Sohne Wolf stammen die beiden Seitenlinien Pulsnitz und Nanteuil ab; Moritz, der jüngste Sohn, war der Stammvater der Nebenzweige Börnichen und Auerswalde.
- Von den 5 Söhnen des älteren Moritz Von Schonberg auf Oberschönau und Börnichen haben demnach nur zwei, Moritz der jüngere und Nicol, männliche Nachkommen hinterlassen. Die Kinder des erstgenannten bilden den Nebenzweig Auerswalde, während die Söhne Nicols dem Seitenzweige Börnichen-Wingendorf angehören.
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