Niederzwönitz

Als Begründer der Stollberger Linie gilt Heinrich v.S., der 1473 gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Onkel Bischof Dietrich v.S. die Stollberger Herrschaft erwarb. Nach seinem Tode 1507 übernahm sein jüngster Sohn Friedrich die Güter und kaufte 1533 das Rittergut Gelenau dazu.

Friedrich starb 1546 und sein Sohn Georg erbte das Mannlehngut Niederzwönitz im Jahre 1554. Nach seinem frühen Tod 1727 fielen alle Güter an die Linie von Schönberg-Pfaffroda und Schönberg-Bieberstein. Mit Rudolf Dietrich v.S, einem Bruder des Gotthelf Friedrich, endete die Biebersteiner Linie (1787).

Nun ging Niederzwönitz an die Brüder Kaspar Heinrich Dam v.S. auf Thammenhain und Kurt Adolf v.S. auf Pfaffroda, der seinen Anteil an Niederzwönitz, Gelenau und Thum (Gelenau und Thum bis 1907) dem älteren Bruder in Thammenhain überließ. Über dessen Urenkel Ferdinand Kaspar Adolf Dam v.S. (1864-1927) kommen wir zum letzten Niederzwönitzer Gutsbesitzer Anton Benno Kaspar Nikol v.S. Zum Rittergut gehörte seit 1838 das Bergmeistergut, was stets als Sommerwohnsitz der Familie diente.

Der letzte Besitzer bis 1945 war Anton Benno Kaspar Nikol 1905 geboren in Thammenhain und seine Frau , Ursula Neubert, geb.1913. Aus der Ehe gingen 6 Kinder hervor. 1945 wurden die Schönbergs durch Bodenreform enteignet und mussten am 1945 vor der drohenden Internierung fliehen. 1952 wanderte die Familie nach Kanada/Québec aus. Nikol v.S. kehrte 1972 mit seiner Frau nach Westdeutschland zurück. Beide verstarben im Jahre 1982.

1992 kaufte deren Tochter Benedikta Paulig, geborene von Schönberg das Bergmeistergut, einen Teil des Familienbesitzes vom Landkreis Aue zurück. Seit 1996 ist es ihr ständiger Wohnsitz. Es enstanden im Haus sechs Ferienwohnungen (Gesamtbettenzahl 18), die seit 1999 vermietet werden.

Das Bergmeistergut ist eine Drei-Seit-Hofanlage mit barockem Haupthaus und 1,6 ha umgebenden Park. Eins der zwei Nebengebäude gehört mit zum Besitz, das zweite einem Neubauern.

Über die Bauzeit des Gebäudes gibt es keine Unterlagen. Bei einem Großen Dorfbrand 1778 in Niederzwönitz brannte die St. Johanniskirche und das Dach des Bergmeistergutes ab. Das heutige Walmdach stammt wohl aus der Zeit nach dem Brand sowie die bei der jetzigen Renovierung (1993-1998)gefundene und wieder hergestellte Scheinarchitektur Bemalung.
Das Bergmeistergut diente zu DDR Zeiten als Jugendheim. Das Rittergut, ehemals eine geschlossene Hofanlage mit mehreren Gebäuden, einer Umfassungsmauer mit Toreinfahrt und –ausfahrt, wurde am 5.12.1947 auf Befehl der sowjetischen Militäradministration geschleift. Heute sind nur noch spärliche Reste der Umfassungsmauer zu erkennen.
Von den ehemals 547 ha Wald und 70 ha landwirtschaftlichen Flächen wurden nach und nach 350 ha Wald zurückerworben.

Die Güter Gelenau und Thum im Erzgebirge wurden 1907 verkauft. Das Herrenhaus in Gelenau ist heute Rathaus.

Besitzer der Herrschaft Niederzwönitz
Heinrich von Schönberg 1473-1507
Friedrich von Schönberg 1507-1546
Georg von Schönberg 1546-1557
Joachim von Schönberg 1557-1580
Anton von Schönberg 1580-1586
Joachim von Schönberg 1586-1626
Heinrich Joachim von Schönberg 1626-1658
Joachim Loth von Schönberg 1658-1679
Rudolf von Schönberg 1679-1708
Hans Dietrich von Schönberg 1708-1727
Moritz Friedrich von Schönberg 1727-1769
Heinrich von Schönberg 1769-1797
Ferdinand Dam von Schönberg 1797-1850
Ferdinand von Schönberg 1850-1880
Adolf von Schönberg 1880-1927
Nikol von Schönberg 1927-1945
Bodenreform – Wiedervereinigung
Benedikta von Schönberg-Paulig 1992-heute