Gottlob von Nostitz verkauft das Rittergut an seine Schwester Charlotte Christiane von Nostitz, die mit Caspar Abraham von Schönberg (1680-1763), verheiratet war. Auf diese Weise gelangt das Schloss im Jahr 1717 in den Besitz der Familie von Schönberg, in dem es sich, mit Unterbrechung der Jahre 1945 bis 1998, bis heute befindet.
Der Generalpostmeister Adam Rudolph von Schönberg (1712-1795) hatte großen Einfluss auf die baulichen Anlagen. Unter seiner Regie wurde das Schloss 1765 neu angelegt und die bislang einzelnen Gebäude der Schlossanlage zu einem Komplex vereinigt. Wesentlicher Bestandteil der Umgestaltung ist die Schmuckfassade mit einem dekorierten Mittelrisalit, die zur Parkseite weist. Eine Freitreppe stellt die Verbindung des Großen Saals, den Gartensaal, mit dem nach hinten leicht ansteigenden Park her und entspricht somit dem barocken Motiv des fließenden Übergangs zwischen Innen und Außen. Der Wassergraben umfasst somit zu diesem Zeitpunkt nur noch drei Viertel des Schlosses.
Auch innen erhielt das Schloss eine aufwendige Rokoko-Innenausstattung. Sie ermöglichte eine standesgemäße Unterbringung von prominenten Gästen, die sich längere Zeit im Schloss aufhielten. Zu ihnen zählen der Herzog Carl von Sachsen-Kurland und Prinz Heinrich von Preußen. Im Jahr 1813 bezog schließlich der russische Zar Alexander I während eines Feldzuges im Schloss Quartier.
Die durch Adam Rudolph durchgeführten Arbeiten bezogen auch die Parkanlage mit ein, die er im barocken Stil anlegte. Ein Plan des Geometers Schumann zeigt die Anlage im Jahr 1766. Später ergänzt er den Park mit einem Gartenhaus und zwei Gewächshäusern.
In dem bekannten, von G.A. Poenicke im Jahr 1854 herausgegebenen „Album der Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen“ finden sich unter der Beschreibung von Reichstädt auch folgende Ausführungen:
„Das Schloss [..] ist kostbar meubliert, gross und geräumig und hält zwei Thürme. Es ist eines der grössten Herrenhäuser Sachsens. Die dabei befindlichen Gärten und Parkanlagen, wenn auch noch in einem alten Style, gehören zu den grössesten und sehenswerthesten, so auch die alten Alleen“
Dreißig Jahre später wird in der von Steche und Gurlitt herausgegebenen „Beschreibende Darstellung der aelteren Bau- und Kunstdenkmaeler des Koenigreichs Sachsen“ ausgeführt:
„Quadratisch errichtet, einen Hof umschliessend, öffnet sich das Schloss, welches im 16. Jahrh. aus dem Besitz der v. Maltitz in den des Kurfürsten August überging; nach Südosten mit zwei Rundthürmen flankiert. Der südöstliche Theil ist der ältere, seine Errichtung beziehentlich sein Umbau steht mit Heinrich v. Maltitz in Verbindung, dessen Wappen nebst der Jahreszahl 1535 am Ostflügel noch vorhanden ist. Mit Aussnahme geringer Architekturreste der Früh-Renaissance bietet das Aeussere des Schlosses, dessen Nordflügel der oben genannte Adam Rudolph v. Schönberg 1765 neu ausgeführt und an welchem sich gleichzeitig geschaffene Gartenanlagen schliessen, nichts von Bedeutung. Die reiche Rococo-Ausstattung des Nordflügels ist noch unversehrt vorhanden. Bemerkenswerth sind die Deckengemälde, Sopraporten und die mit der Künstlermarke A.V.O. bezeichneten Haute-lisse-Tapeten einiger Räume, sowie die im Schlosse befindliche Gemäldesammlung, welche u. A. das in ganzer Figur von A. Graff ausgeführte Bildniss der Herzogin Anna von Kurland ziert.“
In seinem Testament verfügte Adam Rudolph, dass Reichstädt auf ein für den Mannesstamm seines Bruders Christian Ehrenreich von Schönberg gestiftetes Majorat übergeht. Adam Rudolph folgen als Besitzer Kaspar Friedrich Rudolf († 1772) und Kaspar Karl Philipp Uz von Schönberg (* Maxen 1804, † Reichstädt 1864) der mit Ida Sophie Ernestine von Schönberg verheiratet war.
Ihr Sohn Caspar Hugo (1833 -1890) der sich von Ferdinand von Rayski im Jahr 1867 auf Reichstädt als Jäger portraitieren ließ, renoviert den an die Schießbahn anschließenden Pavillon im Park sowie den Weinkeller und baut die Gärtnereigebäude wieder auf, die nach einem Brand im Jahr 1875 zerstört wurden. Einen Teil des Schlosspark lässt er im Stil eines ländlichen Landschaftsparks umgestalten.
Noch heute lässt sich der barocke Teil des Parks von dem umgestalteten klar unterscheiden. Dokumentation des Erreichten und Bezugnahme auf seine Vorfahren schienen im wichtig zu sein: Im Andenken an seine Mutter Ida Sophie lässt er eine Büste im Park aufstellen, deren Sockel noch erhalten ist. Seinem Vorfahr Adam Rudolph lässt er im Zentrum des Schlosshofes einen Gedenkstein mit Büste setzen.
Aus seiner Ehe mit der Italienerin Euphrosina Burani geht der nächste Besitzer, Rudolph Uz von Schönberg (1866 – 1902) hervor.
Nachdem das Schloss nach seinem frühen Tod durch seine Mutter weiter verwaltet wird, übernehmen der Major Hans von Schönberg (1880-1953, siehe Abbildung links) und seine Frau Margarethe im Jahre 1918 das Schloss. Auch sie investieren erheblich Beträge in die Erhaltung der Anlage.