Das Schönberg’sche Familienwappen
In Gold ein von Rot und Grün geteilter Löwe; auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein roter Löwenrumpf.
Quelle: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Bd. XIII (2002) S. 32 ff.
Wappensage
In Kalabrien, nahe am Toskanischen Meere, liegt eine kleine Stadt mit einem Bergschlosse, Belmonte genannt. Dahin kam 600 Jahre vor Christus Geburt mit den ersten Rhätiern zur Zeit des Römischen Königs Tarquinus Priscos eine Familie, die sich zu hohen Ehren und Würden erhob. Diese Herren von Belmont übersiedelten in der Folgezeit nach Chur in Graubünden, verdeutschten ihren Namen und nannten sich von Schönberg. Sie waren im Jahre 775 unter denjenigen Grafen und Herren, mit welchen Karl der Große nach der Eroberung der Feste Brunsbergerrath, wie und wo er Gott zu danken und ehren ein Benedektiner Kloster erbauen möchte. Aus der Schweiz verbreiteten sie sich nach Hessen und hausten da selbst an der Diemel in ihrem Schlosse Schönenberg, an welchem noch an heutigem Tage die Trümmer zu sehen sind.
Auch am Rheinstrome breiteten sie sich aus und kamen von dort nach Meißen, Sachsen, Böhmen, Schlesien und der Lausitz. Ihr Wappenschild zeigt einen springenden Löwen, der zu obern Hälfte rot, zur untern Hälfte grün ist. Es soll nämlich einmal ein Ritter aus dieser Familie im gelobten Land am Ufer eines Flusses, der sehr morastig und mit Schilf bewachsen war, von einem Löwen überfallen worden sein. Als ihn nach langem und beschwerlichen Kampf der Ritter erlegte, fand es sich, daß der Löwe zur Hälfte mit Meerlinsen bedeckt war und deshalb grün aussah.
(aus: Geschlechts-Namen und Wappensagen des Adels deutscher Nation, G. Schönfelds Verlagsbuchhandlung, Dresden, 1876).